Grund und Boden gehörten im „Arbeiter- und Bauernstaat“ DDR nicht den Bürgern, sondern den landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG). Offiziell erfolgte der Eintritt und das Einbringen von landwirtschaftlichen Flächen in die LPG freiwillig.
„Freiwillige“ Besitzaufgabe
Doch wie kam es, dass Millionen Mitteldeutsche „freiwillig“ auf ihren Besitz verzichteten?
Mit Druck und Zwang. So waren nach der Bodenreform die verbliebenen Flächen pro privatem Bauern nur noch fünf bis zehn Hektar groß und damit völlig unwirtschaftlich. Zusätzlich wurde den privaten Landwirten der Verkauf ihrer Produkte erschwert: Gekauft wurde von der LPG. So wurden die DDR-Bürger nach und nach zum Aufgeben gezwungen.
Staat als Konkurrent im Wirtschaftsleben
Ähnlichen Mechanismen stehen immer mehr private Wirtschaftsbereiche gegenüber, weil der Staat seine Tätigkeit immer weiter ausdehnt. Gestützt auf das Steuergeld, das er dazu zur Verfügung hat, entsteht ein ungleicher Wettbewerb, in dem die privaten Wirtschaftstreibenden auf der Strecke bleiben.
Ausweitung der Geschäftstätigkeit
Ein aktuelles Beispiel liefert jetzt die halbstaatliche Post. Sie weitet ihre Geschäftstätigkeit auf den Bereich Werbung und Druck aus. Das sorgt für Unverständnis und Kritik seitens der Freiheitlichen Wirtschaft Niederösterreich. Landesobmann Reinhard Langthaler fragt:
Ist es notwendig, dass die halbstaatliche Post in ohnehin stürmischen Zeiten der Werbebranche und den Druckereien die Aufträge wegnimmt?
Konzentration auf Kernaufgaben
Anstatt an der Optimierung der Brief- und Paketzustellung zu arbeiten, bietet die Post nun an, Werbeflyer zu gestalten und zu drucken. Das bringt insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen unter Druck. Langthaler dazu:
Dies ist nicht nur wettbewerbsverzerrend, sondern kann auch zu einem Qualitätsverlust in der Kernfunktion der Post führen.
Die Freiheitlichen Wirtschaftstreibenden fordern daher eine Überprüfung der Geschäftsausweitung der Post und eine Fokussierung auf die Erfüllung ihrer eigentlichen Postdienstleistungen.