Mit derzeit acht Prozent übersteigt die österreichische Inflation jene Spaniens mit 1,6 oder Frankreichs mit 4,5 Prozent, in Luxemburg liegt die Teuerung bei 1,0 Prozent und in Belgien bei 1,6 Prozent. Die heimische Inflationsrate liegt damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 5,5 Prozent.
Eigentlich düstere Aussichten
In dieser Situation klingt die gestern, Donnerstag, vorgestellte Prognose des Instituts für Höhere Studien (IHS) geradezu optimistisch. Denn die Inflation lasse ja nach, auch die Folgen des Ukraine-Krieges, weshalb das IHS einen „verhaltenen Wachstumskurs“ ortet. Bis 2027 soll die Inflationsrate wieder auf 2,3 Prozent zurückgehen, von heuer ausgehend mit 7,5 Prozent und in den nächsten drei Jahren mit 3,8 Prozent.
Das bedeutet, dass ein Produkt, für das man vor zwölf Monaten 100 Euro bezahlt hat, jetzt nur um 107,5 Euro erhältlich ist. In den nächsten Jahren folgt jedes Jahr eine weitere Steigerung um 3,8 Prozent, sodass dieses Produkt nach vier Jahren laut IHS-Prognosen 123,84 Euro kosten wird, also um 23,84 Euro oder fast ein Viertel mehr.
Kritik an „Schlafwagen-Politik“
Das sind keine rosigen Aussichten für die Österreicher, weshalb die Oppositionsparteien FPÖ und SPÖ die schwarz-grüne Regierung heftig kritisieren.
Für die FPÖ mache die Regierung Schlafwagen-Politik. Im Gegensatz zu ÖVP und Grünen liegen seit eineinhalb Jahren konkrete Vorschläge der Freiheitlichen zum Stopp der Kostenlawine im Parlament vor. Doch die Regierung tue nichts. FPÖ-Wirtschaftssprecher Axel Kassegger fordert:
Es braucht nun eine Preisbremse, umfassende Steuersenkungen auf Grundnahrungsmittel, Energie und Treibstoffe und ebenso ein sofortiges Aus dieser unsinnigen Russland-Sanktionen – unsere Bevölkerung muss rasch entlastet werden.
Griff in die Mottenkiste
Auch der rote Wirtschaftssprecher Christoph Matznetter sieht die Ursache für die höchste Teuerungsrate in Westeuropa im „massiven Regierungsversagen“. Doch statt vernünftige Vorschläge zu machen, greift er in die immer gescheiterte linke Mottenkiste und fordert mehr „regulierenden Staat“. Wohin staatliche Regulierung führt, weiß jeder, der den Ostblock kannte.