Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung aus der Bundesrepublik Deutschland hat die Lebensverhältnisse der Arbeitnehmer in der Europäischen Union (EU) untersucht.
Entlastungen werden nicht weitergegeben
Und sie kommt zu dem Schluss, dass die Arbeitnehmer in der EU im vergangenen Jahr einen „bisher einmaligen Verlust an Kaufkraft“ erleiden mussten. Es begann mit hohen Energiepreisen und endete in der Inflation bei den alltäglichen Waren.
Inzwischen würden jedoch die steigenden Unternehmensgewinne zur Inflation beitragen. So haben laut Deutscher Bundesbank die Unternehmen die Kostensteigerungen zwar größtenteils an die Kunden weitergegeben, nicht aber die Entlastungen.
Österreich im EU-Durchschnitt
In 26 von 27 EU-Ländern sanken daher die Reallöhne der Arbeitnehmer, und zwar um durchschnittlich vier Prozent.
Die stärksten Lohnverluste mussten die Esten hinnehmen (minus 9,3 Prozent), gefolgt von Griechenland (minus 8,2 Prozent) und der Tschechischen Republik (minus 8,1 Prozent). Mit 3,7 Prozent lag Österreich knapp unter dem EU-Durchschnitt. Doch es ging auch anders: In Bulgarien stiegen die Reallöhne 2022 um 4,7 Prozent.
Reallohnverluste werden weitergehen
Und die Abwärtsspirale dreht sich weiter: Auch für 2023 geht die EU-Kommission von Reallohnverlusten aus, im Durchschnitt von 0,7 Prozent.