Frei nach dem Motto „die Rache des Journalisten ist das Archiv“ wird der neue SPÖ-Vorsitzende von seiner Vergangenheit eingeholt.
„Schamlos doppelt verdient“
Denn es ist erst sieben Jahre her, da hatte Andreas Babler die volle Medienaufmerksamkeit, weil er als Bürgermeister von Traiskirchen in Niederösterreich tief in die Stadtkassa gegriffen hatte.
Von Mitte 2014 bis März 2016 hatte er „schamlos doppelt verdient“, wie die Kronen Zeitung schrieb, indem er sich selbst zum angestellten Pressesprecher gemacht hatte. Satte 11.300 Euro brutto im Monat streifte Babler durch den Doppelbezug als Gemeindeangestellter und Stadtchef ein.
Spott statt Einsicht?
Babler, der sich als Vertreter der sozial Schwachen darstellt, hätte die Doppelbezüge ja gar nicht gewollt:
Bei mir war das so, dass ich selbst zwei Dienstverhältnisse gar nicht wollte, und daher seit der Übernahme des Bürgermeisteramts von Beginn an daran arbeitete, das eine aufzulösen.
Der Arme! Er musste also mit einem Doppelgehalt nach Hause gehen!
Spendenankündigung kurz vor Sonderparteitag
Doch Babler hat gelernt. So kündigte er im Jänner nach der Landtagswahl in Niederösterreich, wo er Bundesrat wurde, an, dass er „seinen neuen Zusatzlohn in Zukunft an soziale Einrichtungen weitergeben“ werde. Das war weniger eine Herzensangelegenheit oder eine Erkenntnis aus seiner früheren Einkommensmaximierung, sondern wird vom SPÖ-Parteistatut verlangt.
Und so kündigte er weniger als ein Monat vor dem SPÖ-Sonderparteitag an, dass er 24.000 Euro aus seinen Netto-Bundesratsbezügen an die Volkshilfe und die weiteren Bundesratsbezüge an Behinderteneinrichtungen spenden werde.