Wie unzensuriert berichtete, versucht sich der stämmige neue SPÖ-Parteichef Hans Peter Doskozil im Spagat.
Enttäuschung bei Unterstützern
Gewählt von Menschen, die die linken Auswüchse in der Sozialdemokratie begrenzen wollen, vernichtete er noch am gleichen Tag seiner Wahl zum SPÖ-Vorsitzenden alle diese Hoffnungen, indem er eine rot-grün-pinke Regierung nach der nächsten Nationalratswahl herbeiwünschte.
Das ist genau das, was seine Wähler nicht wollen, deshalb haben sie ja seit Jahren ihre Hoffnung auf Doskozil gelenkt.
Mogelpackung Doskozil
Wie die Tiroler Tageszeitung schreibt:
Doskozil schaut zwar programmatisch in die rechte Mitte. Regieren will der neue SPÖ-Vorsitzende aber links.
Bei seinem Versuch, den Ausgleich zwischen den zwei annähernd gleich starken Blöcken, dem Linksaußen-Flügel und den gemäßigten Roten, herzustellen, vergisst er auf Österreich und die Wähler, denen durchaus klar ist: Wer regiert, schafft an. Wenn eine linkslinke Ampel-Koalition das Sagen hat, was soll dann anderes als linkslinke Politik herauskommen?
Die Schmach des Machtblocks Wien
Doch auch von anderer Seite droht Ungemach, nämlich aus Wien. Einst waren die Roten in Wien eine Machtbastion innerhalb der SPÖ. Nun hat die Wiener SPÖ eine zweite Niederlage eingefahren. Nachdem sie als Unterstützer von Pamela Rendi-Wagner gegen Doskozil und den Linksaußen Andreas Babler gescheitert war, unterstützte sie gestern, Samstag, Babler – und scheiterte abermals. Der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp kommentierte dies:
Bürgermeister Ludwig wird in burgenländischen SPÖ-Kreisen inzwischen ‚Michi Machtlos’ genannt und ich muss feststellen, dass die Bezeichnung berechtigt ist.
Keine Einigkeit in Sicht
Eine Schmach für das rote Wien. Selbst der ORF lässt anklingen, dass von Einigkeit in der SPÖ keine Rede sei:
Das Shakehands und die Umarmung zwischen Doskozil und Babler bei Doskozils Siegesrede könne nur ein erster symbolischer Schritt gewesen sein, da waren sich viele Anwesende einig.
53,02 Prozent der Delegiertenstimmen ist kein Ruhmesblatt für Doskozil. Und das wissen auch seine innerparteilichen Gegner, die mit der Niederlage erst fertig werden müssen.