Einen diplomatischen Supergau leistete sich Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) mit feindlichen Tiraden, insbesondere aber peinlichen Aussagen, gegenüber Russland. Eine passende Antwort durch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, ließ nicht lange auf sich warten.
Wirbel um Zeitungsinterview
In einem am 22. Mai veröffentlichten Interview mit der deutschen Zeitung Die Welt behauptete Schallenberg unter anderem, dass Österreich „informelle Gesprächskanäle“ mit Russland unterhalte und er dem russischen Außenminister Sergej Lavrow bei einer persönlichen Begegnung „nur schweren Herzens die Hand geben“ würde. Wörtlich sagte er:
Es würde mir sehr schwerfallen. Aber ich kann mir meine Gesprächspartner nicht aussuchen. Insofern würde ich wohl die minimalen Erfordernisse der diplomatischen Etikette einhalten und Minister Lavrow die Hand vielleicht kurz reichen. Aber mehr nicht.
Ein diplomatischer Affront gegenüber einem Land und dessen Vertreter sondergleichen.
“Gesprächskanäle” nur in Schallenbergs Fantasie
Auf das Interview angesprochen, fand die russische Außenamtssprecherin in einer Replik passende Worte, die von der russischen Botschaft verbreitet wurden. So zeigte man sich in Moskau überrascht, dass Wien angeblich informelle Gesprächskanäle mit den russischen Stellen unterhalte. „Darüber wissen wir nichts“, schreibt Sacharowa.
Aber auch ein Gegenstand, für einen solchen Dialog mit Wien, sei nicht sichtbar. Denn Österreich, das sich bedingungslos auf die Seite der feindseligen Politik des Westens gegenüber Russland gestellt hat, habe seine bisherige unabhängige Rolle in internationalen Angelegenheiten verloren und die Grundsätze der Neutralität aufgegeben.
In Russland weiß man also nichts, von Schallenbergs imaginären “informellen Gesprächskanälen” und ist dank der EU- und Nato-Hörigkeit der Bundesregierung an etwaigen Gesprächen auch gar nicht interessiert.
Schallenberg macht sich lächerlich
Gänzlich peinlich wird es für Schallenberg, als Sacharowa auf den Handschlag-Affront zu sprechen kommt. Betreffend seine Besorgnisse über die Notwendigkeit, dem russischen Minister Sergej Lavrow bei einem mutmaßlichen persönlichen Treffen die Hand zu geben, beeile man sich, ihn diesbezüglich zu beruhigen, so Sacharowa, denn:
Niemand wird nach seinem Händedruck suchen.