Die SPÖ-Mitgliederbefragung hat das Chaos bei den Roten nahezu perfekt gemacht. Die drei Kandidaten um den Parteivorsitz, Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler, haben jeweils rund ein Drittel der Stimmen erhalten. Rendi-Wagner allerdings hat mit 31,35 Prozent die wenigsten Unterstützer mobilisieren können, während Doskozil mit 33,68 Prozent vorne liegt. Babler wiederum kommt auf 31,51 Prozent.
Das Ergebnis wurde von Michaela Grubesa, der Leiterin der Wahlkommission, verkündet. Es wurde einstimmig angenommen. So schnell und lautlos Grubesa zu den Journalisten schritt, entsprechend kurz waren ihre Ausführungen. Sie verschwand nach wenigen Minuten der Worte, ohne eine einzige Medienanfrage entgegenzunehmen.
Was bedeutet das für den Parteitag?
Rendi-Wagner ist als Parteivorsitzende wohl Geschichte – sofern sie es sich nicht doch anders überlegt. Doskozil wird jedenfalls antreten – und auch Babler. Denn der Abstand des ersten zum zweiten Kandidaten ist recht knapp. In Linz, wo die SPÖ ihren Sonderparteitag abhalten wird, stehen die Weichen wohl auf eine Kampfabstimmung. Die Delegierten haben die Wahl zwischen Links (Doskozil) und Links-links (Babler).
Offen ist dabei, wer die Stimmen der Parteivorsitzenden in sein Lager holen kann. 147.993 SPÖ-Mitglieder waren eingeladen worden, an der Befragung teilzunehmen. 107.133 gaben eine Unterstützung ab, was einer recht hohen Beteiligung entspricht. Das ist aber nicht unbedingt erfreulich für die SPÖ, da die Lager gespalten sind – in drei Teile. Schlimmeres hätte sich die SPÖ nicht wünschen können.