Innsbrucks Bischof Hermann Glettler ist bekannt für seine links-liberale Kirchenpolitik und daher vielen aufrichtig gläubigen Katholiken ein Dorn im Auge. Kritik an seiner Amtsführung und seinen Skandalaktionen wollte Glettler kürzlich daher sogar zensieren, wie ein Bürger unzensuriert schilderte.
Schweineherz-Portrait in Kondom über dem Altar
Stein des Anstoßes war eine Skandalaktion in einer Innsbrucker Kirche, geduldet und genehmigt von Glettler: In der Fastenzeit wurde ein überdimensionales Fastentuch mit der Darstellung eines Schweineherzens (von Peter Garmusch), eingespannt von einem Gummi, der an ein Kondom erinnerte, in der Innsbrucker Spitalskirche angebracht.
Dieses Bild wird von vielen Katholiken nicht nur als Verstoß gegen die Ehrfurcht vor dem Allerheiligsten und dem sakralen Raum empfunden, sondern es wurden auch die religiösen Gefühle von vielen Gläubigen dadurch zutiefst verletzt.
Bischof wollte Kritiker mundtot machen
Eine Petition, die sich gegen diese Maßnahme aussprach und die sofortige Beseitigung des Bildes forderte, erhielt binnen kürzester Zeit regen Zulauf. Sehr zum Ärger des linken Bischofs. In einer E-Mail an seine Kritiker wollte er diese in arroganter Tonalität mundtot machen. Er unterstellte den gläubigen Katholiken Ahnungslosigkeit und Heuchelei. Unzensuriert liegt das Schreiben vor:
Sehr geehrte Verfasser der CitizenGO Petition!
Ich ersuche Sie höflich, von dieser Aktion der Skandalisierung eines Meditationsbildes Abstand zu nehmen. Frage: Woher haben Sie Ihre Information und warum ist es nötig, im Befehlston mir Vorschriften zu machen? Knappe Info: Es handelt sich um eine Fotoarbeit des Künstlers Peter Garmusch, nicht um ein Gemälde.
Im Anhang schicke ich Ihnen den Text, den alle Besucher/innen der Citykirche in Innsbruck lesen können. Vermutlich war niemand von den hier unterzeichnenden Personen bisher in der besagten Kirche. In ca. 400 anderen Kirchen der Diözese Innsbruck gibt es keinen expliziten Dialog mit zeitgenössischer Kunst.
Ist es so schwierig, ein wenig mehr zuzulassen, als man selber versteht? Wir sollten uns in der Fastenzeit darum bemühen, weniger übereinander zu urteilen. Ist doch ein brauchbarer Vorschlag, nicht wahr?
Vielleicht können Sie mir auch erklären, warum Herz-Jesu-Verehrer, zu denen ich mich auch zähle, mit dieser Darstellung verletzt würden. Nochmals: Lesen Sie bitte den Text im Anhang und überlegen Sie, wo es nötig wäre, Herzensenge zu überwinden, Versöhnung einzuüben und wirkliche Begegnungen zu ermöglichen.
Bisher hatte ich einen positiven Eindruck von Citizen-Go. Muss ich diesen Eindruck nun aufgeben? Bitte stoppen Sie sofort diesen CitizenGo-Aufruf. Ich schicke Ihnen aus diesem Grund auch meine Predigt, die ich vor einer Woche gehalten habe. Gehen wir bitte respektvoll miteinander um!
Mit herzlichen Grüßen und Segenswünschen – und Dank für Ihr Gebet!
Bischof Hermann Glettler
Ende März ließ Glettler das Schweineherz-Fastentuch als „Zeichen der Versöhnung mit Kritikern“ schließlich abhängen.
VdB-Unterstützer und Besitzer von Kruzifix mit gekreuzigtem Frosch
Glettler sorgte bereits in der Vergangenheit für Skandale. Etwa, als er einem Künstler ein Kruzifix mit einem gekreuzigten Frosch abkaufte. Zudem bot Glettler dem umstrittenen Künstler an, in seiner damaligen Grazer Pfarre vierzig Tage auf der Empore zu leben. Nach den 40 Tagen feierte der Künstler dann eine öffentliche “Auferstehungsperformance” in Köln, bei der er sich mit Sperma einrieb.
Glettler sorgte auch für Kritik, als er sich im Zuge des vergangenen Präsidentschaftswahlkampfes öffentlich für Alexander Van der Bellen aussprach und sich somit als Kirchenvertreter aktiv in die Politik einmischte – unzensuriert berichtete.