Die finanziellen Förderungen junger Paare und Eltern wird in Ungarn unter Ministerpräsidenten Viktor Orbán weiter ausgebaut. Neben spürbaren Steuerentlastungen gibt es weitere Hilfen wie zum Beispiel günstige Kredite. Auch wenn die Bevölkerungszahl weiterhin rückläufig ist und zu wenige Kinder geboren werden, wurde der Negativ-Trend zumindest messbar gestoppt. Einen großen Zuwachs hingegen bekamen die Eheschließungen, aus denen bekanntlich Kinder entspringen.
Größte Herausforderung ist die Kinderlosigkeit
Ungarns christlich-konservativer Ministerpräsident hat in den letzten Jahren immer wieder die demographische Katastrophe und die Kinderarmut als größte Herausforderung Europas ausgerufen. So auch zum Beispiel bei seiner Rede im Sommer 2022 auf der Sommer-Akademie seiner
Fidesz-Partei im ungarisch besiedelten Széklerland in Siebenbürgen (heute Rumänien). Während die linksliberalen westlichen Medien sich in gewohnter Manier nur einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang rissen und skandalisierten (so zum Beispiel Die Welt: Orban, ein völkischer Nationalist, der in der EU nichts zu suchen hat), hat Orbán in Wirklichkeit in seiner Rede (im Original auf ungarisch auf YouTube verfügbar) als größte Herausforderung Europas nicht etwa “die Ausländer” benannt,
sondern die Kinderlosigkeit.
Bereits jetzt umfassende Maßnahmen
Gegen diese in Osteuropa besonders starke Kinderlosigkeit geht Orbán systematisch seit seinem Amtsantritt 2010 vor. Inzwischen gibt es ein großes Maßnahmen-Netz, mit dem der Staat vor allem jungen Eltern und Ehepaaren finanziell unter die Arme greift. So gibt es zum Beispiel, wie euronews berichtete, bereits seit Jahren ein Kreditsystem, bei dem ungarische Paare einen staatlichen Kredit in Höhe von umgerechnet rund 30.000 Euro vom Staat erhalten. Diesen müssen sie nicht vollständig zurückzahlen, wenn sie ein oder zwei Kinder bekommen. Bei drei Kindern wird der Kredit sogar komplett erlassen. Diese Maßnahme ist nur eine von vielen. Jüngst wurde der Katalog noch erweitert.
Weitere Steuererleichterungen
So wurden in den Jahren 2021 und 2022 junge Familien weiter steuerlich entlastet. Wie wts global informiert, gab es zum Beispiel für das Jahr 2021 eine außerordentliche Steuer-Rückerstattung für Menschen mit minderjährigen Kindern in Höhe von umgerechnet rund 2.200 Euro. Als weitere Maßnahme wurde ab dem Jahr 2022 die Einkommenssteuer im Allgemeinen für Menschen unter 25 Jahren abgeschafft. Dies soll junge Menschen massiv entlasten und finanziellen Spielraum für die Familienplanung bereits in frühen Jahren schaffen. Als drittes Beispiel (von zahlreichen weiteren) kann genannt werden, dass nicht nur Kinderkrippen und Kindergärten eine kostenlose staatliche Sachleistung sind, sondern dass nun dort auch die Verpflegungskosten der Kinder vom Arbeitgeber der Eltern übernommen werden muss.
Zumindest negativer Geburtentrend gestoppt
All diese Maßnahmen zeigen statistisch Wirkung, wenn auch nur langsam. Wie das Ungarische Zentralstatistische Amt aufzeigt, liegt die aktuelle Geburtenrate mit etwa 1,6 Kindern pro Frau (2020) immer noch unter der Grenze von 2, die zumindest theoretisch (unter Ausblendung aller anderen Faktoren) die Bevölkerung stagnieren lassen würde. Doch wenn man sich die Entwicklung der Jahrzehnte zuvor anschaut, sieht man, dass gerade seit Orbáns Amtsantritt 2010 ein massiver Negativ-Trend gestoppt werden konnte. So sank die Zahl zwischen 1980 und 2010 stetig von 1,9 auf etwa 1,5. Seit 2010 steigt sie nun wieder an.
Eheschließungen auf 30-Jahres-Hoch
Bei den Eheschließungen zeigt sich der positive Trend deutlich stärker als bei den Geburten. Wie die ungarische Presseagentur MTI aufzeigt, sank hier die Zahl zwischen 1970 und 2010 dramatisch von rund 100.000 Eheschließung pro Jahr auf rund 35.000. Seit dem Amtsantritt Orbáns ist diese Zahl rapide gestiegen. 2019 lag sie wieder bei 62.000 Eheschließungen, was die höchste Zahl seit rund 30 Jahren ist. Und da bekanntlich Eheschließungen auch Kinder mit sich bringen, ist die Statistik für die künftige Geburtenrate ein gutes Zeichen.