Lörrach / Flüchtlinge

In der deutschen Stadt Lörrach müssen 40 Mieter ausziehen, damit “Flüchtlingen” Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann.

20. Feber 2023 / 17:38 Uhr

40 Mieter müssen Migranten weichen: Verschwörungstheorie wird gerade Realität

„Lörrach ist eine attraktive Stadt zum Wohnen, Arbeiten und Leben“ schreibt der parteifreie Oberbürgermeister Jörg Lutz auf der Webseite der Stadt. Das gilt aber anscheinend nicht für 40 Mieter in der Wölblinstraße, die jetzt Migranten weichen müssen.

Zuerst an Faschingsscherz geglaubt

Als die Unzensuriert-Redaktion das Schreiben der Städtischen Wohnbaugesellschaft Lörrach mbH von einem betroffenen Mieter zugeschickt bekam, dachten wir – zeitlich passend wäre es ja – an einen Faschingsscherz. Zumindest vermuteten wir eine gesteuerte Falschnachricht. Doch ein Anruf im Rathaus der knapp 50.000 Einwohner zählenden Stadt Lörrach im Südwesten Baden-Würtembergs und bei der Wohnbaugesellschaft brachte uns die Erkenntnis: Das Schreiben ist echt, hier müssen Mieter tatsächlich für Migranten ihre Wohnung räumen.

Liegenschaft wird “Flüchtlingen” zur Verfügung gestellt

Das Schreiben der Wohnbaugesellschaft Lörrach ist mit 15. Februar 2023 datiert. Es wird zu einer Bewohnerversammlung einberufen. Wörtlich heißt es in diesem Brief:

Neben den geplanten Flüchtlingsheimen wurde intensiv nach weiteren Standorten gesucht. Wegen der besonderen Eignung werden wir unsere Liegenschaft Wölblinstraße 21 bis 29 in Lörrach für diesen Zweck zur Verfügung stellen. Für Sie bedeutet das, dass wir in Kürze das mit Ihnen vereinbarte Mietverhältnis kündigen werden. Allerdings werden wir Ihnen alternativen, geeigneten Wohnraum anbieten und Sie beim Umzug unterstützen, auch finanziell.

Für 27. Februar werden die Mieter zu einer Bewohnerversammlung eingeladen.

Schreiben vom Rathaus bestätigt

Lörrachs-Oberbürgermeister Lutz antwortete auf eine Mail-Anfrage von unzensuriert nicht. Bei einem Anruf im Rathaus wurde uns mitgteteilt, dass heute, Montag, Fasnacht und daher keiner erreichbar wäre. Dass es dieses Schreiben gibt, wurde uns bestätigt, des Weiteren bat man uns, sich doch bei der Wohnbaugesellschaft zu erkundigen.

Ankommende Menschen” mit Wohnraum versorgen

Bei der städtischen Tochtergesellschaft Wohnbau Lörrach wollte man allerdings auch nicht mehr sagen, als den Brief an die Mieter zu bestätigen. Des Weiteren machte man darauf aufmerksam, dass Informationen darüber auf der Webseite der Stadt zu finden seien. Auf dieser nimmt Oberbürgermeister Lutz zur Umsiedelung der Mieter wie folgt Stellung:

Wir danken der Wohnbau Lörrach für die Kooperation und die Möglichkeit den Wohnkomplex in der Wölblinstraße für die Unterbringung zu nutzen. Die Wohnungen helfen uns sehr, die ankommenden Menschen in der Stadt mit Wohnraum zu versorgen und somit unserer städtischen Aufgabe nachzukommen. Wir werden weitere Projekte umsetzen, um alle zu erwartenden Menschen versorgen zu können. Wir brauchen ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um unserer kommunalen Aufgabe der Anschlussunterbringung der Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten nachkommen zu können.

Umzug wird logistisch und finanziell unterstützt

Und Thomas Nostadt, Geschäftsführer der Städtischen Wohnbaugesellschaft Lörrach mbH, ergänzte auf der Webseite:

Wir sind uns der Verantwortung unseren Kundinnen und Kunden gegenüber bewusst und werden für jeden Einzelnen eine individuelle und gute Lösung finden. Auch der Umzug wird von Seiten der Wohnbau Lörrach logistisch und finanziell unterstützt.

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