Alle Jahre wieder reist die politische Elite samt weiterer Spitzenvertreter aus Wirtschaft und Finanzwelt ins Schweizer Davos, um am Weltwirtschaftsforum (World Economic Forum, WEF) teilzunehmen. Böse Zungen meinen, sie alle fahren zur Befehlsausgabe von Klaus Schwab. Der 84 Jahre alte Schwab ist Gründer dieses Forums. Kritiker werfen ihm vor, dass er eine neue Weltordnung schaffen will, immer wieder wird auch der „Great Reset“, der große Neustart, ins Spiel gebracht. Schwab hatte diesen Umbruch anlässlich der Corona-Pandemie ins Spiel gebracht. Auch ein fast gleichnamiges Buch hat er mit dem Wirtschaftswissenschaftler Thierry Malleret geschrieben.
Kritik von FPÖ-EU-Politiker Vilimksy
Der freiheitliche Politiker und EU-Mandatar Harald Vilimsky hat bereits letzte Woche in einem Kommentar das WEF kritisiert. Die selbsternannte Elite der Globalisten treffe sich wieder im Schweizer Nobel-Skiort zu ihrem Stelldichein. „Dort reisen einmal mehr die Reichen mit ihren Privatjets an, um den Bürgern einzureden, sie sollten lieber mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Mit dabei werden 52 Staats- und Regierungschefs sein – so viele wie noch nie. Das reichlich schwammige Thema: „Kooperation in einer fragmentierten Welt“, so Vilimsky.
Und er berichtet weiter:
Organisiert ist das WEF als Stiftung, die im Schweizer Kanton Genf ansässig ist. Die angebliche Gemeinnützigkeit hat Schwabs Stiftung jedenfalls steuerliche Vorteile gebracht. Seit 2015 hat das Forum in der Schweiz sogar offiziell den Status einer internationalen Organisation. Dabei ist es längst zu einem einträglichen Geschäft geworden. Das Budget wird auf rund 300 Millionen Euro geschätzt; weltweit sind rund 800 Mitarbeiter dafür tätig.
Auch Ex-Kanzler Kurz in Schwabs Dunstkreis
Vilimsky berichtet von den „Global Shapers“: Personen zwischen 20 und 30, die nach Auffassung des Davoser Machtzirkels großes Potential für künftige Führungsrollen in Wirtschaft und Gesellschaft hätten. Zu den „Young Global Leaders“ würden Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Deutschlands Ex-CDU-Kanzlerin Angela Merkel, die grüne deutsche Außenministerin Annalena Baerbock oder die sozialdemokratische finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin zählen. Auch Österreichs Ex-ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz soll an dem Programm teilgenommen haben.
ÖVPler Schallenberg und Kocher mit dabei
Mehr als 2.500 Teilnehmer werden jedenfalls am diesjährigen WEF, das seit 16. Jänner stattfindet, erwartet. Aus Österreich waren die Minister Alexander Schallenberg, Magnus Brunner und Martin Kocher angekündigt. Brunner läuft allerdings seit seinem jüngsten E-Roller-Unfall mit Krücken und dürfte wohl eher nicht den Weg nach Davos gefunden haben.
EU-Spitze mischt mit
Ursula von der Leyen (EU-Kommissionspräsidentin) und Johannes Hahn (Österreichs EU-Kommissar für Haushalt und Verwaltung) sind zwei der vielen weiteren EU-Bonzen, die am WEF teilnehmen. Fehlen darf auch die Prominenz der Deutschen nicht. Kanzler Olaf Scholz, die Minister Robert Habeck und Christian Lindner stehen auf der Teilnehmerliste. Bekannter Name ist sicher auch John F. Kerry, der ehemalige US-Außenminister, der mittlerweile zum Sondergesandten des US-Präsidenten für das Klima mutiert ist.
Es gibt Vertreter aus 130 Ländern, selbst aus radikal-islamischen Staaten wie dem Irak und Saudi-Arabien. Keinen Vertreter allerdings gibt es aus Russland. Unzensuriert hat jedenfalls die gesamte Liste.