Morgen, Donnerstag, wird Papst Benedikt der XVI. in Rom zu Grabe getragen – ein Staatsbegräbnis im Vatikan für das emeritierte Oberhaupt der katholischen Kirche. Das offizielle Österreich wird dort allerdings durch Abwesenheit glänzen und stattdessen in Vertretung des Staatsoberhauptes mit einem Pensionisten vertreten sein.
Viel Geld für wenig Leistung
Verfassungsmäßig fallen dem Bundespräsidenten im Wesentlichen hauptsächlich Repräsentationsaufgaben zu. Er absolviert Staatsbesuche im Ausland, empfängt Staatsgäste im Inland, verleiht Orden an diverse Honoratioren, bestätigt mit seiner Unterschrift das rechtmäßige Zustandekommen von Gesetzen. Im Regelfall gelobt er alle fünf Jahre eine neue Bundesregierung an.
Dafür kassiert Bundespräsident Alexander Van der Bellen seit dem ersten Jänner monatlich 26.701 Euro. Stolze 1.344 Euro mehr, als im Jahr zuvor.
Doch selbst für die wenigen beruflichen Verpflichtungen scheint Van der Bellen bisweilen zu faul zu sein. Denn wie die Kronen-Zeitung unter Berufung auf die Präsidentschaftskanzlei berichtet, sei Alt-Bundespräsident Heinz Fischer vom Bundespräsidenten gebeten worden, an den Begräbnisfeierlichkeiten des emeritierten Papstes in Rom teilzunehmen. Dass der Präsident etwa krankheitsbedingt nicht selbst anreisen könne, was der einzige Entschuldigungsgrund wäre, wurde nichts bekannt gegeben.
Zu faul oder uninteressiert?
Neben zehntausenden Gläubigen werden Hochadel und Staatschefs, wie etwa der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, erwartet, um dem verstorbenen Pontifex die letzte Ehre erweisen. Dem nur in Vorwahlzeiten umtriebigen Bundespräsidenten scheint die Reise ins Nachbarland offenbar zu beschwerlich, oder der Anlass zu uninteressant zu sein. Da schickt er lieber einen Rentner nach Rom. Beschämend und ein Skandal gleichermaßen.