In Niederösterreich dürfte nach der Landtagswahl im Jänner kein Stein auf dem anderen bleiben. Deutlich spürt man das derzeit vor allem im “schwarzen Kernland”, dem Waldviertel. Dort haben unzählige ÖVP-Stammwähler, von Bauernschaft bis hin zu Unternehmern, die Nase gestrichen voll von den Skandalen und der Untätigkeit der Volkspartei. Ein Stimmungsbild, das sich auch dem FPÖ-Spitzenkandidaten und niederösterreichischen Landeschef Udo Landbauer vor knapp zwei Wochen bei einem Besuch im Schrems zeigte.
Bauern und Unternehmer von ÖVP enttäuscht
Auf dem Programm Landbauers standen zahlreiche Betriebsbesuche in der einst florierenden “Granitstadt” Schrems im nördlichen Waldviertel, die zwar seit Jahrzehnten von der SPÖ regiert und heruntergewirtschaftet wird, aber im “tiefschwarzen” Bezirk Gmünd liegt. Die Betreiber einer Traditionsbäckerei luden zu Kaffee und Kuchen und schilderten etwa die prekäre Lage angesichts der steigenden Energiekosten, beim lokalen Steinmetzbetrieb hörte man ähnliches. Auch die Traditionsbrauerei des Schremser Bier wurde besichtigt.
Nach einem herzlichen Empfang beim Mittagessen wurde auch noch ein Biobauernhof besichtigt, dessen Besitzer mit dem ÖVP-Bauernbund brach und mittlerweile für die FPÖ aktiv ist. Als Bauer stehe er vor immer absurderen Vorgaben und Gesetzen, die das effiziente Führen eines Betriebes nahezu unmöglich machen, vor allem angesichts der steigenden Kosten, bei deren Bewältigung es vonseiten des Landes keinerlei vernünftige Hilfe gibt – außer man habe eben das richtige Parteibuch und die richtigen Kontakte zur ÖVP. Ähnlich ginge es unzähligen anderen Bauern und Kleinunternehmern in der Region, die etwa bei den Corona-Hilfen eiskalt im Regen stehen gelassen wurden.
Bürger setzen Hoffnungen auf FPÖ
Tenor der Bürger, die man traf: Man fühlt sich von einer völlig abgehobenen und hochnäsig agierenden ÖVP in Niederösterreich im Stich gelassen. Daher setze man viel Hoffnung in die FPÖ – auch wenn viele dies öffentlich nicht sagen könnten, weil sie dann mit “Konsequenzen” der schwarzen Gemeinden rechnen müssen, etwa der Benachteiligung bei Vergaben und Aufträgen.
FPÖ-Spitzenkandidat Landbauer zeigte sich jedenfalls sehr erfreut über den herzlichen Empfang in Schrems, wo sich zudem die Stadtgruppe der FPÖ seit einiger Zeit regen Zulaufes erfreut und tatkräftig die “schwarzen Strukturen” in der Region aufwirbelt.