Seit Beginn der Corona-Einschränkungen verfolgen die Grundbuchexperten der „IMMOunited“ die Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Beobachtet wurden dabei die Immobilientransaktionen, die Preisentwicklung von Wohnimmobilien sowie die durchschnittliche Verbücherungsdauer im Corona-Jahr 2020.
Deutlicher Einbruch beim ersten „Lockdown“
Während des ersten „Lockdown“, der von Mitte März bis Mitte Mai 2020 von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) verordnet war, brach der Immobilienmarkt zunächst ein. 26 Prozent weniger Kaufverträge wurden im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres unterschrieben.
Doch schon vor dem ersten „Lockdown“ war es bergab gegangen. So verzeichneten die Monate Jänner und Februar 2020 bereits einen Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Nach Ende des ersten Lockdown, von Juni bis Juli 2020, kam es zu rund ein Prozent weniger Kaufvertragsunterzeichnungen.
Regionale Unterschiede
Je nach Bundesland fiel der Rückgang zudem unterschiedlich stark aus. Am meisten brach der Markt im Osten Österreichs ein (Burgenland minus 34 Prozent, Steiermark minus 32 Prozent, Niederösterreich minus 32 Prozent), während Vorarlberg kaum Einbußen zu verzeichnen hatte (minus drei Prozent).
Preise deutlich gestiegen
Dies alles geschah vor dem Hintergrund, dass die Preise für Wohnungen, Einfamilienhäuser und Baugrundstücke seit 2015 ansteigen, und zwar im einstelligen Prozentbereich, ehe es von 2019 auf 2020 einen überdurchschnittlich hohen Preisanstieg von mehr als 18 Prozent gab.
Die Quadratmeterpreise für Baugrund sind im Beobachtungszeitraum ebenfalls angestiegen – jüngst sogar sehr stark. 2019 waren es mehr als 14 Prozent, 2020 nochmals mehr als elf Prozent.
Traum vom eigenen Haus rückt immer weiter in die Ferne
Kein Wunder, dass sich die Österreicher ihren Traum vom Einfamilienhaus immer seltener erfüllen können. Auch wenn die Mainstream-Medien einen „Run“ auf Häuser berichteten, Faktum ist, dass der Anteil an Einfamilienhaus-Transaktionen in ganz Österreich zurückgegangen ist. Von üblicherweise zehn Prozent, fiel er im Jahr 2020 auf acht Prozent.
Auch im Vergleich Wohnung gegen Einfamilienhaus ist kein Trend hin zum Haus am Land ersichtlich. Das Verhältnis lag 2020 bei 80 Prozent Wohnungs- und 20 Prozent Einfamilienhaus-Transaktionen – ein leichter Rückgang zu den Vorjahren.