Eine Ausschreibung der Österreichischen Bundesforste AG vom 22. April, in der es um die Bestellung eines Vorstandsmitgliedes geht, lässt die Wogen hochgehen. FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz vermutet gar schwarzen Postenschacher, weil das Anforderungsprofil auf einen ÖVP-Kandidaten zugeschnitten worden sei.
“Schnell, schmutzig, Hauptsache schwarz”
„Schnell, schmutzig, Hauptsache schwarz“, fasst Schnedlitz die Stellenausschreibung im Landwirtschaftsministerium von ÖVP-Ministerin Elisabeth Köstinger in einer Aussendung zusammen. Die Vorgehensweise erinnere ihn an die Bestellung von Thomas Schmid zum Chef der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG).
“Zufällig” perfektes Anforderungsprofil
Stein des Anstoßes: In der Ausschreibung der Bundesforste wird als „Berufliche Erfahrung / fachliche Qualifikation“ ein abgeschlossenes akademisches Studium, vorzugsweise der Forst- und Holzwirtschaft, oder Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften verlangt. Welch Zufall! Der ÖVP-Mann Georg S. ist Jurist und Wirtschaftsabsolvent und passt geradezu perfekt in das Anforderungsprofil für diesen Vorstandsposten.
Schnedlitz: “Schwarze Parteibuchwirtschaft völlig fatal”
Dazu FPÖ-Generalsekretär Schnedlitz in einer Aussendung:
Dass daher gerade auch ein absolviertes Jus- oder Wirtschaftsstudium als Qualifikation ausreicht, obwohl dies mit den Tätigkeiten der Bundesforste kaum etwas zu tun hat, ist offenbar ausschließlich diesem Umstand geschuldet. In Zeiten, wo sich gerade auch die Holz- und Forstwirtschaft verändert und Biodiversität eine immer größere Rolle spielt, ist so eine dreiste schwarze Parteibuchwirtschaft völlig fatal.
Die zuständige ÖVP-Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger müsse sofort dafür sorgen, dass der geplante Postenschacher rund um den Bundesforste-Vorstand beendet werde, so der freiheitliche Generalsekretär.
ÖVP-Eßl: “FPÖ konstruiert wirr einen Postenschacher-Vorwurf”
Wie reagiert ÖVP-Ministerin Köstinger auf diesen Vorwurf? Sie schickte offenbar den Landwirt und ÖVP-Nationalratsabgeordneten Franz Eßl zur Verteidigung aus. In einer Aussendung bezeichnet Eßl die Vorhalte der FPÖ als „Fake News“. Es sei „hanebüchen“, wenn die FPÖ hier wirr einen Postenschacher-Vorwurf konstruiere. Wörtlich meinte Eßl:
Die Ausschreibung erfolgt wie stets nach strengen Kritierien, sowohl rechtlich als auch die Qualifikation betreffend.
Das hat man bei der Bestellung von ÖBAG-Chef Thomas Schmid übrigens auch stets betont.