Nicht alle Schäfchen können oder wollen ihren Kirchenbeitrag bezahlen. Die römisch-katholische Kirche hat dadurch offene Forderungen jährlich in Millionenhöhe. Die freiheitliche Familiensprecherin Edith Mühlberghuber bringt schon seit vielen Jahren Anfragen ein, in denen das Justizministerium Auskunft darüber gibt, wie viele Forderungen bei der katholischen Kirche offen sind, um wie viele Fälle es sich handelt und wie viele Exekutionsanträge eingeleitet wurden.
Pro Person ca. 440 Euro
Die Daten für das Jahr 2021 liegen nun vor, und die Kirche beklagt nicht einbezahlte Kirchenbeiträge in der Höhe von fast 9,2 Millionen Euro, die sich auf 20.705 Fälle aufteilen. Das wären im Durchschnitt pro Person ca. 440 Euro – in Zeiten explodierender Inflation keine leichte Sache. Bei 7.583 Fällen gibt es Exekutionsanträge, bei denen sich die Forderungssumme auf mehr als 3,2 Millionen Euro belaufen.
2018 und 2019 hatte die Kirche ähnlich hohe offene Forderungen zu beklagen, während im Jahr 2020 vor allem nur rund 3,8 Millionen Euro an Kirchenbeiträgen offen blieben. Zum Vergleich: 2010 gab es rund 8,6 Millionen Euro an offenen Forderungen, wobei allerdings fast 30.700 Fälle betroffen waren.