Man kann nur noch den Kopf schütteln: Während die Österreicher kaum noch Geld für Heizen und Lebensmittel am Ende des Monats übrig haben und enorm unter der Inflation leiden, erhöht der heimische Energieanbieter Verbund ab Mai die Strom und Gaspreise – und das trotz einem erwarteten Rekordgewinn für das Jahr 2022. Die FPÖ fordert nun ein sofortiges Einschreiten der Regierung und einen Stopp der Kostenlawine.
Zwei Milliarden Euro Gewinn, dennoch werden Preise erhöht
Der Verbund meldete vor kurzem, dass er für 2022 einen Rekordgewinn erwarte. Vorstandschef Michael Strugl, langjähriger ÖVP-Landesrat in Oberösterreich, rechnet mit einem Nettogewinn von bis zu zwei Milliarden Euro (!), wovon auch der Haupteigentümer, die Republik Österreich, profitieren würde. Denn: Der Verbund steht zu 51 Prozent im Besitz der Republik Österreich und die Dividenden spülen damit Geld in die leere Staatskasse. Schon im Vorjahr hatte der Verbund ein Plus von 40 Prozent eingefahren.
Doch der Rekordgewinn führt in dem staatsnahen Konzern keineswegs zur Überlegung, die Energiekosten für die notleidenden Österreicher zu senken. Im Gegenteil, das Unternehmen kündigte vor zwei Wochen an, ab Mai die Strom- und Gastarife für die Kunden (weiter) zu erhöhen.
FPÖ fordert Stopp der Kostenlawine
Scharfe Kritik an diesem Vorgehen kam von FPÖ-Chef Herbert Kickl. Es könne nicht sein, dass staatsnahe Betriebe wie der Verbund Rekordgewinne einfahren und der ÖVP-Finanzminister gleichzeitig auf die Bremse steige, was Entlastungen für die notleidenden Österreicher betrifft:
Bund und Länder müssen sofort handeln und die Preise bei ihren Energieversorgern einfrieren. Wo das aufgrund von rechtlichen Bestimmungen wie dem Aktienrecht nicht möglich ist, muss es eben von Bundes- oder Landesseite entsprechende Ausgleichsleistungen für die leidgeplagten Bürger geben, die im Moment angesichts der Rekordpreise nicht wissen, wie lange sie die Stromrechnung noch bezahlen können.
Konkret forderte Kickl als Sofortmaßnahme die Halbierung oder im Extremfall die gänzliche Streichung der Mehrwertsteuer auf Gas und Strom. Dieser Schritt sei nur eine von zwölf konkreten Forderungen der FPÖ-Online-Petition „Kostenlawine stoppen“ (online unterschreibbar auf https://stopp.kostenlawine.at).