Sie war nicht einmal zu den beiden „Elefantenrunden“ im Fernsehen eingeladen worden, die junge nationalkonservative Partei Vox, weil mit bisher einem Mandat „zu unbedeutend“.
Mit klarer Corona-Linie Stimmen verdreifacht
Doch seit gestern, Sonntag, sieht das ganz anders aus. Die Vox explodierte regelrecht von einem Mandat auf 13 bei den Regionalwahlen in Kastilien und León.
Im Wahlkampf hatte sie eine eindeutige und kantige Anti-Coronamaßnahmen-Linie vertreten und ist damit von 5,5 auf 17,6 Prozent der Wählerstimmen durchgestartet.
Linke pulverisiert
Verloren haben die Regierungsparteien, die Linke wurde gar pulverisiert: Die sozialistische Partei Podemos des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez kam nur auf 30 Prozent der Stimmen, ein Minus von fast fünf Prozentpunkten.
Die Ciudadanos, die linke Abspaltung des PP, traf es noch schlimmer. Sie musste minus zehn Prozentpunkte einstecken und kam gerade einmal auf 4,5 Prozent der Stimmen.
Bundespolitische Oppositionspartei hält Stimmen
Stimmenstärkste Partei wurde mit nur leichten Verlusten die konservative Volkspartei (PP) unter dem Regionalpräsidenten Alfonso Fernández Mañueco. Sie ist bundespolitisch in Opposition und konnte daher ihren Stimmenanteil von der Regionalwahl 2019 in etwa halten.
Mit 31,4 Prozent muss sie sich jetzt auf die Suche nach einem Koalitionspartner begeben. Und die wird wohl nur mit Vox möglich sein, da Mañueco eine Koalition zwischen PP und den Sozialisten ausgeschlossen hatte.
Regionalwahl als Stimmungstest
Die Neuwahl galt als wichtiger Stimmungstest für alle Parteien. Auch in anderen Regionen dürfte die Stimmung ähnlich sein; Vox gewinnt bei allen Umfragen.