Nicht nur Österreich befindet sich in der schwersten Krise der Zweiten Republik, sondern auch die Bundesregierung. Zwei von drei Österreichern gaben bei einer Umfrage von Peter Hajek für ATV an, mit der Leistung von Schwarz-Grün unzufrieden zu sein. Ein neuer Tiefpunkt der Koalition.
Impfpflicht nahm Regierung letzte Sympathie
So ein vernichtendes Zeugnis stellten die Österreicher einer Regierung noch selten aus. Die Unzufriedenheit lässt sich leicht interpretieren. Faktoren dafür sind sicher das Corona-Krisenmanagement im Allgemeinen, die Corona-Impfpflicht im Speziellen und die ÖVP, die als Kanzlerpartei permanent unter Druck der Justiz steht.
Schwarz-Grün hat keine Mehrheit mehr
Das alles kostet Sympathien. Und das hat auch Auswirkungen auf das Wahlverhalten: Laut einer Unique-Research-Umfrage für Profil hat die Koalition keine Mehrheit mehr. Die ÖVP stürzte von 37,5 Prozent bei der letzten Nationalratswahl auf 24 Prozent ab und wurde bereits von der SPÖ (25 Prozent) überholt. Auch die Grünen verlieren leicht. Bei der FPÖ geht der blaue Balken in allen Umfragen nach oben. Die Partei unter Herbert Kickl liegt, je nachdem, wer die Befragung durchführt, zwischen 18 und 24 Prozent.
“Nicht der richtige Kanzler”
Wie berichtet, verliert ÖVP-Kanzler Karl Nehammer auch zunehmend den Rückhalt der Mainstream-Medien. Der zuletzt sonst so ÖVP-freundliche „Krone-Postler“ Michael Jeannée meinte in seinem Kommentar in Richtung Nehammer:
Ich glaube nicht, dass Sie der richtige Kanzler sind.
“Hintern gehört nicht auf Skipiste, sondern ins Bundeskanzleramt”
Der Krone-Journalist übte zudem scharfe Kritik an Nehammer, weil er in der tiefsten Krise der Zweiten Republik, in der die Menschen nur noch deprimiert und hoffnungslos seien, zudem immer unappetitlichere Chat-Nachrichten auftauchten, sozusagen untertaucht und gemeinsam mit der niederösterreichischen ÖVP-Chefin, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner im mondänen Osttiroler Hotel Gradonna urlaube.
Der „Hintern“ von Nehammer, so sieht es zumindest Jeannée, gehöre in dieser Situation nicht auf die Skipiste, sondern ins Bundeskanzleramt.