Metzenseifen (slowakisch: Medzev) ist heute eines der wenigen deutsch besiedelten Dörfer in der Slowakei.

25. Jänner 2022 / 00:07 Uhr

Zahl der Deutschen in der Slowakei in zehn Jahren verdoppelt

Einst machten die deutschen Einwohner Preßburgs (Bratislava) und die Karpatendeutschen einen wesentlichen Teil der Bevölkerung der heutigen Slowakei aus. Dies ist zwar lange vorbei, doch hat sich die Anzahl der Menschen im Land, die sich als Deutsche sehen, seit 2011 von rund 5.000 auf 9.000 gesteigert.
Bedeutende Steigerung bei Volkszählung
2011 wurde eine umfangreiche Volkszählung in der Slowakei durchgeführt, in der auch die Frage nach der Nationalität gestellt wurde. Wie das Karpatenblatt auf seiner Facebook-Seite bekanntgab, gaben dabei rund 9.000 Personen an, sich mit der deutschen Nationalität zu identifizieren. Dies ist eine Steigerung auf fast das Doppelte des Wertes von vor zehn Jahren. Damals gaben rund 5.000 Personen an, Deutsche zu sein.
Mehr Deutsche bekennen sich zu ihren Wurzeln
Dabei hat sich sehr wahrscheinlich nicht die Anzahl an ethnisch Deutschen in der Slowakei verdoppelt, sondern jene derer, die sich auch zum Deutschtum bekennen. Somit ist die Steigerung als „Korrektur“ des Wertes zu betrachten. Zurückzuführen ist dies darauf, dass nun erstmals eine zweite Zugehörigkeit angegeben werden konnte. Das ermöglicht vielen jungen, ethnischen Deutschen, die sich als Slowaken identifizieren, sich auch zu ihren Wurzeln zu bekennen.
Einst 250.000 Karpatendeutsche
Die meisten der heutigen Deutschen gehören dabei zur Gruppe der Karpatendeutschen. Diese haben sich nach dem Mongolensturm im 13. und 14. Jahrhundert im damaligen Nordungarn niedergelassen. 1910 machte die Volksgruppe noch rund 200.000 Volksdeutsche aus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden jedoch durch die – bis heute geltenden – Beneš-Dekrete in der Tschechoslowakei fast alle Deutschen und Österreicher nach fast 800 Jahren brutal enteignet und vertrieben.
 

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