Am Montag stand der Publikumsrenner „Tosca“ von Giacomo Puccini auf dem Programm der Wiener Staatsoper. Die Inszenierung von Margarete Wallmann aus dem Jahr 1958, fernab von modernem Regietheater, garantierte bisher immer volle Ränge, ja, einen ausverkauften Abend.
Kaum Publikum bei Kassenschlager
Doch dieses Mal blieben die Menschenmengen aus. Nicht einmal jeder zweite Platz war besetzt. Der Grund: In Österreichs letztem Kulturhaus von internationalem Rang befleißigt man sich der „1 G Booster plus“-Regelung.
Schon allein dieses Kürzel zu übersetzen, ist eine Herausforderung: Eintritt wurde nur jenen gewährt, die dreimal gegen Corona geimpft waren und zusätzlich einen negativen PCR-Test vorweisen konnten, dessen 48-stündige Ablaufzeit nach Ende der Vorstellung lag. Andernfalls: kein Einlass. Und während des gesamten Abends ist zudem eine FFP2-Maske zu tragen.
Zeitraubende Eingangskontrollen
Kein Wunder, dass der Kartenverkauf katastrophal war. An jeder Ecke Impf- und Testnachweis sowie genaue Ausweis- und Ticketkontrolle. Allerdings dürfte einem Großteil des Publikums diese verschärften Regelungen nicht bekannt gewesen sein, weshalb es zu Diskussionen beim Einlass, zahlreichen Abweisungen und entsprechenden Verzögerungen kam. Die Eingangskontrollen raubten trotz geringer Besucherzahl doch viel Zeit.
Ein Besucher nahm es gegenüber unzensuriert gelassen:
Seien wir froh, dass wir nicht zusätzlich auf einem Bein in die Staatsoper hüpfen müssen, um Einlass zu erhalten. Aber das wird wohl auch noch kommen.