Man ist es gar nicht mehr gewöhnt: Gerade in den ÖVP-nahen Niederösterreichische Nachrichten (NÖN) kommen in der Rubrik „Pro & Kontra“ beide Impfzwang-Seiten ausgewogen zu Wort!
Zwei Pro- und zwei Kontra-Stimmen
Auf die Frage „Ist die Impfpflicht als letzter Ausweg gerechtfertigt?“ sprechen sich Norbert Nowotny, Professor für Virologie an der Vetmeduni Wien, und der Präsident der niederösterreichischen Ärztekammer, Christoph Reiner, dafür und Martin Sprenger, Arzt und Gesundheitswissenschaftler, sowie der Rechtsanwalt Stefan Danzinger dagegen aus.
Alle bekommen gleich viel Raum. Ja, das muss angesichts der üblichen Berichterstattungen und Diskussionsrunden hervorgehoben werden, wo stets eine Übermacht an Diskussionsteilnehmern, die der Regierung das Wort reden, wenigen Kritikern gegenübersitzen, deren Standpunkt von vornherein als falsch und ihre Zweifel als schädlich dargestellt werden.
Abhängig und unabhängig
Interessant oder bezeichnend auch, wer auf welcher Seite steht: Hier die zwei Befürworter, die ihr Gehalt unmittelbar vom Staat bekommen bzw. in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen, dort die beiden anderen, die in direktem Kontakt zu den Menschen agieren.
Eintagsfliege oder Stimmungsumschwung?
Nach den Argumenten darf abgestimmt werden: 90,8 Prozent der Leser stimmen für „nein, die Impfpflicht ist als letzter Ausweg nicht gerechtfertigt“. Nur für 9,2 Prozent ist die Impfpflicht gerechtfertigt.
Stand 10.12.2021, 12 Uhr (Quelle noen.at)
Wohlgemerkt zeigt sich mit diesem Beitrag die NÖN fair und ausgewogen, jene Zeitung, die erst Ende September ihre Herausgeberin Gudula Walterskirchen wegen ihrer Impf-Kritik entlassen hatte. Bewegt sich etwas in der niederösterreichischen ÖVP?