Er hätte bestimmt verkaufsfördernd sein sollen, der “Twitter”-Eintrag am vergangenen Donnerstag von der Firma Otto, dem Versandhandel aus Hamburg, wo ein Interview über die „Herausforderungen und die drei goldenen Regeln der hybriden Zusammenarbeit“ gepostet wurde.
Klare Kante gegen potentielle Kunden
Zum Anlass für die Marketing-Aktion nahm man die veränderte Arbeitswelt, wo „immer mehr Kolleg*innen wieder im Büro arbeiten – aber eben nicht alle“.
Ein Leser mokiert sich über das Gendern im Wort Kollege, woraufhin Otto zurückschreibt:
Stimmt, so einfach ist das: Wir gendern. Und du musst nicht bei uns bestellen.
Nanny-Unternehmen
Während sich Unternehmen früher bemühten, besonders neutral zu sein, um bloß keinen Kunden zu verprellen, verstehen sich viele heute als politisches Werkzeug zur Erziehung der Menschen. Je größer das Unternehmen, umso mehr. Gerade Konzerne repräsentieren das Pendant zum “Nanny-Staat”, dem Kindermädchen-Staat, der die Bürger nicht als den Souverän betrachtet, sondern ihn bevormundet wie ein Kind. Und Ziel ist in der Regel immer das, was der linke Zeitgeist fordert.
Schuss ins Knie
Doch in diesem Falle ist der Schuss nach hinten losgegangen. Der “Tweet” zieht weite Kreise, und ein Nutzer fasst zusammen:
Mal sehen, wie lange Sie mit dieser Einstellung & Ihrem Verständnis (obige Empfehlung) Kunden gegenüber durchkommen und Hybrid umherwanken können. Absatzförderung geht auf alle Fälle anders.
Und Luft nach unten ist vorhanden. Hat doch erst im Frühjahr eine repräsentativen Studie im Auftrag der Kronen Zeitung ergeben, dass 66 Prozent der Österreicher Sternchen, Binnen-I und penetrantes Ansprechen von Männern und Frauen ablehnen.
Stimmt, so einfach ist das: Wir gendern. Und du musst nicht bei uns bestellen.😉
— Otto (GmbH & Co KG) (@otto_de) October 29, 2021