Gerade in der Corona-Zeit erwies sich die Bauwirtschaft als Fels in der Brandung. Volle Auftragsbücher, Baustellen, wohin das Auge reicht, Mittelstand, der sein Erspartes in Form von „Betongold“, also Immobilien, zu sichern versuchte. Doch das wird zunehmend teuer.
Preissteigerungen bei Holz, Kunststoffe und Stahl
Vor allem die Preissteigerungen bei den wichtigen Bauprodukten Holz, Kunststoffe und Stahl treiben die Aufwärtsspirale. Entspannung ist vorerst nicht in Sicht. Denn zur anhaltend hohen Nachfrage kommen die Lieferschwierigkeiten und Materialknappheiten, die die Preise weiter nach oben treiben.
Von den Lieferschwierigkeiten und Materialknappheiten sind aber auch alle anderen Branchen betroffen, weshalb die Industrie bestehende Aufträge trotz vorhandener freier Kapazitäten nicht im gewünschten Ausmaß abarbeiten kann.
„Den letzten beißen die Hunde“
Das Industrieland Deutschland ist davon besonders betroffen, die Bundesrepublik mehr als doppelt so stark wie Österreich mit seinem erwarteten Effekten aus den Lieferverzögerungen von einer dreiviertel Milliarde Euro.
Die Ursache dafür liegt in der unterschiedlichen Industriestruktur der beiden Länder: Während in der Bundesrepublik die Autoindustrie allen Unkenrufen zum Trotz einen wichtigen Wirtschaftsmotor darstellt, sind Österreichs Unternehmen hauptsächlich Zulieferer in dieser Branche. Lieferausfälle und Verzögerungen in frühen Stufen der Produktionskette entfalten oft starke Effekte erst an deren Ende.