Lange hat Ex-FPÖ-Abgeordneter Hans-Jörg Jenewein über die möglicherweise parteipolitisch motivierte Hausdurchsuchung an einem Wochenende Anfang September bei ihm geschwiegen. Jetzt gab er dem Kurier ein Aufsehen erregendes Interview.
ÖVP-Mahrer muss Behauptung widerrufen
Zur Sache: Es mutet skurril an, dass eine Staatsanwältin ausgerechnet am 30. August, als das Handelsgericht Wien den ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer zum Widerruf verdonnerte und ihm untersagte zu behaupten, Jenewein habe gegen Geld geheime Informationen aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) bekommen, bei Hans-Jörg Jenewein eine Hausdurchsuchung beantragt. Und zwar zur selben Causa, konkret: Anstiftung zum Geheimnisverrat.
Wie berichtet, muss Mahrer seine „unwahre Behauptung“ sogar in einer Pressekonferenz widerrufen – und zwar mit diesem Text:
Ich habe am 26.3.2021 anlässlich einer Pressekonferenz sinngemäß behauptet, dass Hans-Jörg Jenewein, MA, gegen Bezahlung streng geheime Informationen aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung beschafft habe. Ich widerrufe diese Behauptung als unwahr.
“An solche Zufälle glaube ich nicht”
Im Gespräch mit Kurier-Redakteurin Ida Metzger sagt Jenewein, dass diese Aufforderung zur Hausdurchsuchung am selben Tag des Urteilsspruchs gegen Mahrer „ein Zufall sein kann“, aber er sei seit 20 Jahren im politischen Geschäft tätig, an solche Zufälle glaube er nicht.
Kurier-Redakteurin hat Fakten aus Zeitung
Mehrmals musste Jenewein die Kurier-Redakteurin über falsche Nachrichten aufklären, etwa dass der Verfassungschützer, gegen den die Justiz wegen Verrats des Amtsgeheimnisses ermittelt (es gilt die Unschuldsvermutung), gegen ihn ausgesagt habe. Metzger meinte, sie habe das in einer Zeitung gelesen. Daraufhin sagte Jenewein wörtlich:
Da sind Sie auch falsch informiert. Das ist nicht wahr. Also, da muss ich Ihnen sagen, da müssen Sie sich besser vorbereiten. Der Verfassungsschützer hat niemals ausgesagt gegen mich. Das ist einfach nicht richtig.
Auf ihn, so Jenewein, sei man aufgrund einer Handy-Auswertung gekommen. Er forderte die Kurier-Journalistin auf, bei den Fakten zu bleiben und nicht irgendwas in den Raum zu stellen, was einfach nicht stimme.