Impfung

Wer in Österreich als vollständig Geimpfter keine laborbestätigte Infektion mit Symtomatik aufweist, scheint in der “Impfdurchbruch”-Statistik nicht auf. Eine Infektion ohne Symptome ist aber auch ansteckend.

16. September 2021 / 10:23 Uhr

6.793 Infektionen bei vollständig Geimpften mit Stand 7. September 2021

FPÖ-Parteichef Herbert Kickl hat gestern, Mittwoch, in Vorbereitung auf sein Pressegespräch in Linz in der dortigen Universitätsklinik nachgefragt und erfahren, dass von den 23 Covid-Hospitalisierten elf vollständig geimpft waren. Fragt man allerdings den grünen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein nach „Impfdurchbrüchen“, fangen die Zahlenspielereien an.

Nur Infektion mit Symptomatik gilt als „Impfdurchbruch“

In einer parlamentarischen Anfragebeantwortung an den FPÖ-Abgeordneten Christian Hafenecker gibt Mückstein an, dass in Österreich nur eine laborbestätigte Infektion mit Symptomatik als „Impfdurchbruch“ gewertet werde. Eine Infektion ohne Symptome hingegen nicht – obwohl diese auch ansteckend sein kann.

Die Definition eines „Impfdurchbruchs“ in Österreich unterscheidet sich somit massiv etwa zu jener der US-Gesundheitsbehörde CDC. In den USA wird nämlich auch eine Infektion bei doppelt geimpften Personen ohne Symptome als „Impfdurchbruch“ gewertet. Siehe Bericht der CDC.

Hat AGES andere Zahlen als Mückstein?

Mückstein gibt in der Anfragebeantwortung an, dass mit Stand 20. August seit Jahresbeginn 275.608 Personen über zwölf Jahren positiv getestet wurden und sich darunter 2.871 Fälle befanden, die vollständig geimpft waren. Laut Bericht der AGES (Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit) gab es mit Stand 7. September 2021 exakt 6.793 Infektionen bei vollständig Geimpften.

Mindestens 15,5 Prozent „Impfdurchbrüche“

Das heißt: Die Zahl der „Impfdurchbrüche“ hat sich zwischen 20. August und 7. September mehr als verdoppelt. Insgesamt gab es in diesem Zeitraum 25.887 Neuinfektionen (addiert nach dem AGES-Corona-Dashboard). Das bedeutet, dass mindestens 15,15 Prozent davon „Impfdurchbrüche“ – per definitionem auch symptomatisch! – gewesen sein müssen.

Mindestens deshalb, weil die Neuinfektionen bei den unter Zwölfjährigen nicht recherchierbar sind und abgezogen werden müssten, was den prozentuellen Anteil noch weiter ansteigen ließe.

88 Todesfälle trotz Impfung

In der Anfragebeantwortung gibt Mückstein noch ein interessantes Detail bekannt: Seitdem es die Impfung gibt, also seit Jänner, sind 88 Personen an oder mit Corona gestorben, obwohl sie bereits beide Impfdosen erhalten haben. Davon erhielten 84 das Präparat von Biontech/Pfizer und vier jenes von Moderna. 87 Tote waren älter als 60 Jahre, einer war jünger.

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