Selbst im Dorf ist die Intoleranz mittlerweile angekommen: Ein Installateur sucht sich seine Kunden nach Weltanschauung aus.

11. September 2021 / 19:28 Uhr

Installateur bricht Auftrag ab, weil Kundin die „falsche“ Weltanschauung hat

Es ist eine beschauliche kleine Gemeinde im Landkreis Celle in Niedersachsen, das Örtchen Lachendorf, 20 Kilometer von der seinerzeitigen Zonengrenze entfernt. Gut 6.000 Einwohner gehen dort ihren Geschäften nach, vergeben Aufträge im Ort und gehen abends zu Schützenverein, Fußballklub oder Tennisverein. Deutschland, normal.

Toleranz der Toleranten

Wäre da nicht der Eifer der selberernannten Richter über andere, etwa beim Installateur Martin D. Er hatte einen Auftrag von Lydia Simal bekommen, Material bestellt und die Arbeiten koordiniert.

Bis, ja bis er erfahren hat, dass Simal für die AfD kandidiert. Daraufhin schrieb er einen Brief, der unzensuriert vorliegt:

Da ich gesehen habe, dass sie sich als Kandidatin der AfD aufgestellt haben und ich daher davon ausgehen muss, dass sie die Ansichten dieser Partei vertreten, werden wir keine weiteren Arbeiten bei ihnen durchführen.

Geld stinkt nicht

Bezeichnend, dass Martin D. die „erbrachte Leistung“ aber abrechnet und dem Schreiben gleich beifügt. Also das Geld nimmt man dann doch, auch wenn man die Person und ihre Weltanschauung verachtet.

Rechtlich klar: Vertragsbruch

Zwar bittet Martin D. „von weiteren Rückfragen abzusehen“, aber unzensuriert hat ihm dennoch die Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben. Doch er hat sie nicht genützt.

Anders Frau Simal. Sie reagierte prompt:

Jedem Dienstleister steht es natürlich frei, Aufträge an- oder abzulehnen. Aber bei bereits vergebenem Auftrag, bestelltem Material und erfolgter Beauftragung zuarbeitender Dritter aus politischen Gründen abzuspringen, das ist Vertragsbruch mit allen möglichen rechtlichen Konsequenzen wie Schadensersatzforderungen. Warum macht man das?

Um sein Mütchen zu kühlen, um zu den „Guten“ zu gehören, um es dem anderen mal so richtig zu zeigen?

Wo bleibt der Aufschrei der Empörung?

Parteikollege Thomas Ehrhorn, Bundestagsabgeordneter der AfD, erklärt:

Es ist erschreckend, dass sich Menschen, die sich selbst vermutlich als Demokraten bezeichnen würden, das Recht zur freien Meinungsäußerung offenkundig nur sich selbst zugestehen, nicht aber anderen.

Noch erschreckender sei es allerdings, dass es in der viel „beschworenen Zivilgesellschaft“ diesbezüglich keinen Aufschrei der Empörung gebe. Der Grundsatz, dass Freiheit immer auch die Freiheit des Andersdenkenden ist, scheine vergessen. Es sei offenbar ersetzt durch den Grundsatz:

Jeder kann hier frei seine Meinung sagen, sie muss halt nur links genug sein.

Da staunte die Kundin nicht schlecht, als sie diese Absage für ihren Auftrag bekam.

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