Nach einem Anruf von unzensuriert hat die Johannes Kepler Universität in Linz den Text für Corona-Maßnahmen auf ihrer Homepage geändert. Zuvor nämlich war davon die Rede, dass es – entgegen eines Faktenchecks der APA – sehr wohl Kontrollbänder in unterschiedlichen Farben geben sollte. Jetzt sollen Studenten nur noch einheitliche Einlassbänder bekommen.
Farbige Einlassbänder für Studenten
Die APA hatte berichtet:
Tatsächlich plant die Johannes Kepler Universität im kommenden Wintersemester aus logistischen Gründen auf farbige Einlassbänder zu setzen, um den 3G-Nachweis zu überprüfen. Allerdings wird es laut der Uni eine Farbe geben, wodurch man nicht darauf schließen können wird, ob der Studierende getestet, genesen oder geimpft ist.
Auf der Homepage der Universität war allerdings zu lesen:
Um den Aufwand zu reduzieren, können Personen, welche über einen langfristigen Nachweis einer lediglich geringen epidemiologischen Gefahr (insbesondere Impfung) verfügen, ein länger geltendes Armband bekommen.
Ratlosigkeit bei der Kepler Universität
Die Frage, die sich aufdrängt: Wie soll ein länger geltendes Armband erkennbar sein, wenn es keine andere Farbe hat?
Unzensuriert fragte in der Kommunikationsabteilung der Kepler-Universität nach und stieß beim ersten Kontakt auf Ratlosigkeit:
Sie haben recht, aber ich kann dazu nichts sagen. Der Leiter der Kommmunikationsabteilung ruft Sie zurück.
Dieser meldete sich umgehend und forderte den unzensuriert-Redakteur auf, doch den Cache auf dem Computer zu leeren und dann nochmals auf die Homepage zu schauen. Tatsächlich war dieser Eintrag mit dem „länger geltenden Armband“ plötzlich weg. Wann die Kepler-Uni diesen Beitrag gelöscht hat, konnte (oder wollte) der Uni-Mitarbeiter nicht sagen.
Später meldete er sich nochmals telefonisch bei uns und sagte, dass die Uni tatsächlich vorhatte, solche Kontrollbänder mit langfristiger Dauer einzuführen. Von diesem Vorhaben sei die Universität aber wieder abgekommen.
Der Text auf der Homepage vor dem unzensuriert-Anruf:
Der Text auf der Homepage nach dem unzensuriert-Anruf:
APA bemerkte eigenen Widerspruch nicht
Interessant dabei ist, dass die APA bei ihrem Faktencheck zwar behauptete, es gebe keine unterschiedlichen Farben bei den Bändern, den Widerspruch ihrer eigenen Berichterstattung aber nicht bemerkte. Dafür hatte der zuständige APA-Redakteur zum Schluss aber noch eine persönliche Bemerkung zu den farbigen Kontrollbändern für Studierende. Er meinte:
Auf Basis der Corona-Maßnahmen der JKU (Johannes Kepler Universität, Anm.) auf eine Brandmarkung Nicht-Geimpfter zu schließen oder sie als Beleg einer Trennung der Gesellschaft zu sehen, ist also unzulässig. Hinweise auf scheinbar ähnliche Maßnahmen im Nationalsozialismus (3) sind zudem falsch und Holocaust-verharmlosend.
(3) “Wochenblick”-Artikel: http://go.apa.at/foNMO90L (archiviert: http://go.apa.at/XRJI6csw)