Noch kurz vor dem Mauerfall wurde der “antifaschistische Schutzwall” gefeiert und sollte bald zur “Mauer 2000” ausgebaut werden. Im Bild die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Mauer.

DDR

13. August 2021 / 14:37 Uhr

60 Jahre Bau der Berliner Mauer: Honeckers geplante „Mauer 2000“

Am 13. August jährt sich zum 60. Mal der Bau der Berliner Mauer. Zum Jubiläum des „antifaschistischen Schutzwalls“, wie er von der DDR genannt wurde, beleuchten wir die Hintergründe aus verschiedenen Perspektiven. Heute berichten wir über die geplante, aber nie fertiggestellte „Mauer“ 2000.

Projektname „Mauer 2000“

Da der Mauerfall 1989 ungeplant kam, wurde in der „Deutschen Demokratischen Republik“ noch Ende der 1990er-Jahre an einem neuen „High tech“-Mauersystem geforscht. Die Planungen beliefen sich bereits in einem sehr konkreten Stadium. Die Umsetzung sollte in den neunziger Jahren erfolgen. Der Projektname hieß „Mauer 2000“.

Computer- und Mikrowellentechnik

Wie der Focus berichtete, sollte im Todesstreifen zwischen der äußeren und inneren „Mauer 2000“ die neuste Technik eingesetzt werden. Statt Stacheldraht und Selbstschussanlagen sollten Bewegungssensoren bei einem Fluchtversuch alarmieren. Die “Republikflüchtlinge” sollten dabei automatisch betäubt werden. Dazu wurde mit starker Strahlung, unter anderem Mikrowellenstrahlung, experimentiert. Der Prozess sollte so weit wie möglich automatisiert und computergesteuert sein.

„Saubere“ Grenze

Die Absicht des damaligen kommunistischen Führers der DDR, Erich Honecker, war es, eine „saubere“ Grenze zu schaffen. Ein Blutbad durch Erschießungen sollte möglichst vermieden werden. Die Absichten dahinter waren jedoch keineswegs edler Natur: Laut aufgetauchten Akten sollte die „humanere“ Mauer das Bild der DDR im Westen bessern und leichter Hilfskredite ermöglichen. Zur Krönung sollte die Mauer auf beiden Seiten mit meterhohen grünen Hecken ummantelt werden, um so einen unschönen Blick auf die Grenze zu verhindern.

Mit Bau wurde fast begonnen

So absurd heute die “Mauer 2000” auch klingen mag, so knapp davor war ihre Verwirklichung. Der Mauerfall 1989 geschah durch die unbeabsichtigte vorzeitige Grenzöffnung in Folge eines medialen Versprechers der DDR-Führung. Der Umbau sollte bereits Anfang der 1990er-Jahre beginnen und 1995 abgeschlossen sein. Die Pläne geben uns ein trauriges Bild darüber, wie die Mauer heute hätte aussehen können.

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