Neue Details zu den 23 Inlandsflügen zwischen Wien und dem Heimatbundesland Vorarlberg des ÖVP-Staatssekretärs im Umweltministerium, Magnus Brunner, brachte nun eine neuerliche parlamentarische Anfrage des FPÖ-Abgeordneten Walter Rauch zutage.
Schiefe Optik
Wie berichtet, wurde der ÖVP-Politiker ausgerechnet im Pandemie-Jahr 2020 als Vielflieger entlarvt. Dass er das Flugzeug für die Reise zwischen seinem Arbeitsplatz in Wien und seiner Heimat in Vorarlberg 23 Mal bestieg, wirft eine schiefe Optik auf Brunner. Schließlich wurden dafür die Steuerzahler mit 7.882 Euro zur Kasse gebeten.
Zudem schienen die Angaben von Magnus Brunner zum Zweck der Reisen in der ersten parlamentarischen Anfrage von Walter Rauch nicht immer plausibel. So hatte er am 23. Jänner einen „Antrittstermin“ bei der FH Jobmesse in Dornbirn, am 31. Jänner ein „Arbeitsgespräch“ zum Thema „öffentlicher Verkehr“, am 17. Februar eine Betriebsbesichtigung, am 18. September „Stakeholdergespräche“ oder am 24. Oktober „Diverse Termine“.
Keine Einzelauflistung aufgrund der Vielzahl der Termine
FPÖ-Abgeordneter Rauch wollte nun genau wissen, um welche unaufschiebbaren „Diverse Termine“ es sich dabei gehandelt hat und stellte erneut eine parlamentarische Anfrage an die Chefin des ÖVP-Staatssekretärs, der grünen Umweltministerin Leonore Gewessler. In ihrer parlamentarischen Anfragebeantwortung vom 25. Mai meinte sie dazu:
Unter der Kategorie „weitere Termine“ und „diverse Termine“ wurden kleinere Termine zusammengefasst, die HStS Brunner während seines Bundesland-Besuchs absolviert hat. Dazu gehören Betriebsbesuche, Teilnahmen an öffentlichen Diskussionsveranstaltungen, Medientermine, etc. Es wird hier ebenso aufgrund der Vielzahl der Termine von einer Einzelauflistung abgesehen.
Umstieg auf digitale Kommunikatiion nicht immer möglich
Auf die Frage, ob es nicht möglich gewesen wäre, die Termine gänzlich oder teilweise digital, zum Beispiel via Zoom, durchzuführen, meinte Gewessler (nicht ohne Gender-Sternchen)
Die überwiegende Mehrheit der physischen Termine wurde entweder aufgrund der Dringlichkeit und Wichtigkeit einer Thematik oder aufgrund von persönlichen Einladungen und dem Wunsch nach einem physischen Gespräch von Institutionen, Bürger*innen oder Betrieben durchgeführt, weshalb ein Umstieg auf digitale Kommunikation nicht immer möglich war. Darüber hinaus ist es für die Politik wichtig, Entscheidungen nicht nur von Wien aus zu treffen, sondern sich auch vor Ort die reellen Lebensumstände anzuschauen und begreifbar zu machen.
Brunner muss 15,3 Tonnen Treibhausgasemmissionen verantworten
Das klingt jetzt natürlich sehr plausibel. Der Vorarlberger Magnus Brunner musste deshalb so oft in seine Heimat fliegen, weil Bürger mit ihm ein persönliches „physisches“ Gespräch führen wollten. Dafür hat er – nach Berechnung des Umweltbundesamtes – für die 17.280 Inlandsflug-Kilometer 15,3 Tonnen an Treihausgasemmissionen zu verantworten. Und weil er nicht immer alleine, sondern manchmal auch in Begleitung im Flieger der Altenrhein-Luftfahrt GmbH saß, kamen zu seinem verursachten CO2-Ausstoß auch noch 6,9 Tonnen an Treibhausgasemissionen dazu.