Schweden scherte in der Corona-Krise aus, ging einen eigenen, unaufgeregten Weg ohne schädlichen „Lockdown“. Das brachte dem skandinavischen Land vor allem vonseiten österreichischer Regierungspolitiker scharfe Kritik ein. Doch jetzt scheint es so, als ob Schweden den Lohn seiner Strategie erntet und der Balanceakt zwischen Schaden und Nutzen gelungen ist.
Schulen in Schweden waren immer offen
In einem Interview mit der ARD-Tagesschau streicht der schwedische Chefepidemiologe Anders Tegnell vor allem die stets geöffneten Schulen hervor:
…Was wir aber definitiv wissen, ist, dass man in Schweden als Kind einem deutlich geringeren Risiko ausgesetzt ist, seinen Abschluss nicht zu schaffen, verglichen mit den Ländern, die die Schulen geschlossen haben…
Eigenverantwortung der Bürger
Tegnell bestätigt gegenüber der ARD, dass die Schweden sehr viel auf Eigenverantwortung der Bürger gesetzt habe. Man würde weiterhin auf gute Kommunikation bauen und an Regeln und Empfehlungen erinnern. Diejenigen, die für Betriebe und Geschäfte Verantwortung tragen, seien besonders wichtig. Sie müssten es den Menschen ermöglichen, die Abstände einhalten zu können.
Experten das Management überlassen
FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl mutmaßt auf Facebook, dass der erfolgreiche schwedische Weg dadurch bestritten werden konnte, „weil sich in Schweden nicht die Politiker in den Vordergrund spielen, sondern einem Experten das Management überlassen“. Nirgends sonst, so Kickl, stelle sich der Bundeskanzler so sehr in den Mittelpunkt wie bei uns.