Um nicht die ganze Wirtschaft an die Wand zu fahren, blieb die Baubranche bislang relativ unberührt von Corona-Radikalmaßnahmen. Dazu kam, dass, wer noch Geld hatte, „Betongold“ zu erwerben versuchte. Die Gefahr von Inflation ist angesichts der Flutung des Marktes mit frisch gedrucktem, aber nicht gedecktem Geld zu groß. Folglich schien die Bauwirtschaft zu boomen.
Doch das Bild trügt. Denn laut Statistischem Bundesamt ist der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Jänner in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten um rund 4,2 Milliarden Euro zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahres-Jänner. Das entspricht einem Minus von 14 Prozent (real: minus 15,5 Prozent). Der Vorjahres-Jänner war noch nicht von den Corona-Maßnahmen gezeichnet.
Reinkarnation des Sozialismus
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) gehen jedoch optimistisch in das laufende Jahr und rechnen mit einem Plus von knapp drei Prozent für 2021 – und rufen nach dem Staat:
Die öffentlichen Auftraggeber haben im Januar mit einem Ordervolumen von ca. 1,8 Milliarden Euro das verhältnismäßig hohe Vorjahresniveau um gut 8% verfehlt. Hier brauchen wir in den nächsten Wochen und Monaten deutlich mehr Engagement und ein anhaltend hohes Niveau an Investitionen.
Faszinierend: Jeder sucht sein persönliches Heil in den Staatsausgaben. Aber keiner fragt, woher die Mittel kommen sollen.