Das Verbot der freien Meinungsäußerung trifft nun anscheinend auch die Kirche. Ein Pfarrer aus Zell am Ziller (Tirol, Bezirk Schwaz) plädierte auf seiner Webseite für eine freie Entscheidung beim Impfen – und wurde prompt von der Diözese Salzburg zurückgepfiffen.
Ungemach schon vorhergesehen
Auf Wunsch der Diözese, so heißt es in der Tiroler Tageszeitung (TT), musste Dekan Ignaz Steinwender seinen Beitrag wieder löschen. Steinwender sah bereits bei der Veröffentlichung seines Schreibens Ungemach auf sich zukommen, denn er bemerkte:
Ich weiß, dass diese Zeilen Unannehmlichkeiten einbringen können.
Wie recht er damit hatte. Denn kaum war seine Äußerung zur Impfaktion im Bezirk Schwaz, wo die Bevölkerung aufgrund der hohen Inzidenz nur mit einem negativen Coronatest den Ort verlassen darf, online, liefen schon die Telefone zwischen Pfarrhaus und Diözese heiß. Schließlich beugte sich der Dekan den Anweisungen der Vorgesetzten.
“Maulkorb” für freie Meinungsäußerung
Aber was hat Steinwender denn Schlimmes getan, dass er nun einen „Maulkorb“ umgehängt bekam? Urteilen Sie selbst über die Worte des Dekans:
Wer sich impfen lassen will, soll es tun, wer nicht, dürfe deshalb nicht unter Druck gesetzt werden. Denn viele plagen Zweifel, etliche fühlen sich regelrecht erpresst, wenn es darum geht, sich impfen zu lassen.
Als Entscheidungshilfe und weil es ihm sein Gewissen gebiete, listete der Geistliche dann auch noch seine Gedanken zum Thema auf. Er fragte sich, warum die Impfaktion so schnell und ohne Diskussion beschlossen wurde, warum Grundregeln wie Langzeitbeobachtungen nicht mehr gelten würden, wer für Schäden hafte und warum Kritiker niedergemacht werden?
Stimmung im Volk in Worte gefasst
Wie die TT berichtet, zeigen sich nun über die mangelnde Meinungsfreiheit viele geschockt. So auch der Zillertaler Zahnarzt Robert Altrichter, der gegenüber der Zeitung erklärte:
Auch wenn ich dem Thema Kirche kritisch gegenüberstehe, finde ich es toll, dass jemand den Mut hat, die Stimmung im Volk in Worte zu fassen.