Der Bundesrettungskommandant und Mitglied der Geschäftsführung des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, dürfte zu den großen Profiteuren der Corona-Krise zählen. Denn wie die APA berichtet, habe Foitik in den ersten drei Monaten je 10.000 Euro für seine Mitarbeit im Sozialministerium überwiesen bekommen. Danach schmolz seine Gage auf die Hälfte, also 5.000 Euro pro Monat.
Gesundheitsminister Anschober unterschrieb Vertrag
Den Vertrag zwischen Foitik und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) soll es noch immer geben. Konkret erhält der Rot-Kreuz-Chef eine Entschädigung unter dem Titel „Zurverfügungstellung des Bundesrettungskommandanten“.
Unzensuriert hat Gerry Foitik um eine Stellungnahme zu dem APA-Bericht gebeten, die wir bis 17 Uhr erwarten.
Uptdate um 17 Uhr: Von Rot-Kreuz-Chef Gerry Foitik ist bisher keine Stellungnahme eingelangt.
Monatlich 100.000 Euro für Expertisen des Rote Kreuzes
Das ist aber noch nicht alles: Das Rote Kreuz soll nach Ausbruch der „Pandemie“ monatlich 100.000 Euro für Expertisen bekommen haben. Die Kooperation betraf “die Zusammenarbeit bezüglich Beratungen, Erstellung von Konzepten der Vorgangsweisen im jeweiligen Einsatzfall und die Erarbeitung von entsprechenden Maßnahmen”.
Zwei bis drei Personen als Fachkräfte sowie Foitik als Ansprechperson wurden laut Vereinbarung für ein Entgelt zur Verfügung gestellt. Für das “Tätigwerden der entsprechenden Fachkräfte” wurde mit dem Sozialministerium laut Kooperationsvertrag ein Tagsatz von 600 Euro pro Kalendertag und Kopf vereinbart.
„Gesundheitspolitischer Regierungs-Söldner“
In die breite Öffentlichkeit gelangte die Angelegenheit, nachdem FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl bei seiner Pressekonferenz heute, Mittwoch, auf diese Geldflüsse hinwies. Kickl sagte, dass es sich bei dem Bundesrettungskommandanten um keinen unabhängigen Experten von Corona handle, er sei auch kein netter Onkel vom Roten Kreuz, sondern vielmehr ein „gesundheitspolitischer Regierungs-Söldner“. Herr Foitik habe enorme Summen für „schwammig formulierte Beratungsleistungen“ erhalten.
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Kickl: “Großes Modell der Geschäftemacherei”
Für Kickl ist die Causa „Rotes Kreuz“ ein weiteres bezeichnendes Sittenbild dieser Bundesregierung. Dabei verwies er auf die Hausdurchsuchung gestern, Dienstag, beim Maskenproduzenten Hygiene Austria, wo es eine Firmenkonstruktion gebe, die ins engste Umfeld von ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz führe. Da gebe es einen ÖVP-Zirkel, ein System, in dem Räder exakt ineinander greifen und in dem ein großes Modell der Geschäftemacherei stattfinde.
„ Zwickts mi, i man i dram“
Bei den täglichen Sünden der Bundesregierung falle ihm der Wolfgang-Ambros-Song „ Zwickts mi, i man i dram“ ein. Die FPÖ werde auf Offenlegung aller Verträge drängen, auch was die Anschaffung von Testgeräten und Impfungen anbelangt. Zudem fordert Kickl einen Kontrollausschuss für die COFAG (COVID-19-Finanzierungsagentur des Bundes GmbH), die Milliardenbeträge an Unternehmen verschiebt.