Kurz vor seiner Abreise nach Israel hat Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) angekündigt, sich in Zukunft nicht mehr auf die EU verlassen zu wollen, sondern gemeinsam mit Israel Corona-Impfdosen der zweiten Generation für weitere Mutationen des Coronavirus zu produzieren sowie gemeinsam an Behandlungsmöglichkeiten zu forschen.
Impffreunde unter sich
Israel gilt als Vorreiter bei der “Corona-Durchimpfung” der Bevölkerung. Der junge Staat begann mit der Corona-Impfung bereits am 19. Dezember 2020. Mittlerweile ist rund die Hälfte der Israelis mindestens einmal geimpft.
Und auch Sebastian Kurz sieht in der Corona-Impfung der Bevölkerung den Ausweg aus der Corona-Krise. „Die Impfung sei der erste Schritt zum Sieg gegen die Pandemie. Sie ist ein Game Changer,“ hatte der Kanzler beim Corona-Impfstart im Dezember gesagt.
„Game Changer“, aber in die andere Richtung?
Eine Analyse veröffentlichter Daten des israelischen Gesundheitsministeriums über eine fünfwöchige Impfperiode in Israel behauptet, dass der Corona-Impfstoff von Pfizer/Biontech „ungefähr 40 Mal mehr (ältere) Menschen getötet hat, als die Krankheit selbst getötet hätte“.
Demnach wären unter den Geimpften über 65 Jahren 0,2 Prozent (200 Personen unter 100.000 Geimpften) während des dreiwöchigen Zeitraums zwischen den Dosen verstorben. Im Vergleich dazu wären „nur“ 4,91 Tote von 100.000 an Covid-19 ohne Impfung verstorben.
Schwieriger Vergleich
Ob dieser Vergleich so zulässig ist sei dahingestellt. Denn es wäre auch möglich, dass unter den 0,2 Prozent Toten, die geimpft wurden, auch Personen sind, die ohne Impfung gestorben wäre. Genauso können unter den Toten ohne Covid-Impfung, die mit Corona verstorben sind, auch Personen sein, die auch ohne Corona gestorben wären. Darüber hinaus ist bei einer so geringen Prozentanzahl eine aussagekräftige Statistik schwierig. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation mittelfristig entwickelt. Erst dann und mit seriöser Begleitforschung kann eine Aussage getroffen werden.