Nasenbohrtest_Schule

Wenn sich ein Schüler nicht in die Nase fahren lässt, soll er – zumindest aufgrund von E-Mail-Nachrichten an Eltern – sogar von der Schule suspendiert werden (Fotomontage).

2. März 2021 / 11:18 Uhr

Schulbehörden drohen mit Suspendierung und Sitzenbleiben, sollten Schüler sich nicht testen lassen

Die Corona-Maßnahmen in Schulen erreichen einen neuen Höhepunkt: Schülern, die sich nicht testen lassen, wird nun mit Sitzenbleiben und Suspendierung gedroht.

„Keine Beurteilung zum Schulschluss“

Diesbezügliche E-Mail-Nachrichten erreichten diese Woche mehrere Eltern. Hier Auszüge daraus:

…Anders formuliert, gehört die Testung und das Tragen einer Maske im Moment zu den Pflichten der Schüler/innen. Bei Nichtbefolgung dieser Pflicht bin ich beauftragt, dies der Bildungsdirektion zu melden. Diese hat die Suspendierung von Schülern/innen angekündigt.

…Sie haben für Ihr Kind keine Einverständniserklärung für den Nasentest gegeben. Aus diesem Grund ist es leider nicht möglich, ihr Kind am Präsenzunterricht teilnehmen zu lassen. Infolge wird es auch nicht möglich sein, Schularbeiten, Tests oder Feststellungsprüfungen durchzuführen. Ich möchte Sie eindringlich darauf hinweisen, dass für Ihr Kind, sollte diese Verordnung noch länger wirksam sein, keine Beurteilung zum Schulschluss möglich sein wird. Die Wiederholung der Schulstufe wäre dann die logische Folge.

Hier üben sogar Polizisten auf einen Schüler Druck aus, um ihn zum Testen zu bewegen.

Gesetzlich nicht gedeckt

Diese angedrohten Suspendierungen und Nichtbenotungen seien gesetzlich nicht gedeckt, sagt FPÖ-Bildungsssprecher Hermann Brückl. In einer Aussendung meinte er:

Es ist erstens menschlich inakzeptabel und zweitens auch gesetzlich nicht gedeckt, solche Sanktionen im Falle einer Testverweigerung anzudrohen! So schnell wurde von Minister Faßmann und seiner Verwaltung also aus der Schulpflicht eine Testpflicht gemacht – und das trotz mehrmaliger Beteuerung des Gegenteils.

Parlamentarische Anfrage an Bildungsminister

Brückl kündigte zudem eine parlamentarische Anfrage an ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann zu dieser Causa an. Um schon vorab eine Klarstellung zu erhalten, hat unzensuriert gestern, Montag, Minister Faßmann um eine Stellungnahme zu diesen Androhungen der Schulbehörden gebeten und bis heute, Dienstag, 11 Uhr, um eine Antwort gebeten. Seine Reaktion: Null. Nicht zum ersten Mal.

Tipp: Wenn auch Sie die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung für übertrieben halten und dagegen etwas tun möchten, können Sie Ihren Unmut bei der Mega-Demonstration am Samstag, 6. März, in Wien friedlich kundtun und für eine Wende in der Corona-Politik eintreten.

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