Groß ist die künstlich von ÖVP-Innenminister Karl Nehammer inszenierte Aufregung in heimischen Medien rund um eine angebliche “Stürmung” der Parlamentsbaustelle am Rande der Corona-Großdemonstration von vergangenem Sonntag in Wien. Dabei kam es im Jahr 2019 zu einer tatsächlichen Erstürmung des in Umbau befindlichen Parlaments, nämlich just von der grünen Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sowie ihren Parteikollegen – unzensuriert berichtete damals.
Grüne besetzten Baukran, Empörung blieb aus
Gewessler sowie der Grüne Nationalratsabgeordnete David Stögmüller drangen im September 2019 auf die Baustelle des Parlaments ein und kletterten auf einen Baukran. Dort wurde ein großes Transparent mit “#Comeback Klimaschutz” gehisst.
Nicht nur machten sie sich damit der Besitzstörung schuldig, sie benutzen auch das Parlament und seine Symbolik für parteipolitische Propaganda. Die Empörung fiel damals freilich aus. Das sieht auch FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker so, der die Doppelmoral auf Twitter scharf kritisierte:
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“Parlamentssturm” war Bedürfnis nach WC
Was tatsächlich hinter dem angeblichen “Parlamentssturm” von friedlichen Corona-Demonstranten steckte, wurde ebenfalls von den Mainstreammedien gekonnt ausgelassen. Durch die stundenlange Einkesselung vieler Demonstranten durch die Polizei, konnten diese nicht auf die Toilette. Manche versuchten nach dem Ende der Blockade die WC-Anlagen (“Dixi-Klos”) der Parlamentsbaustelle zu benutzen, die sich hinter Absperrgittern befanden. Das wurde später als versuchte Erstürmung umgedeutet.