Die (jetzt andere) Kronen Zeitung erweist sich nicht mehr als kritisches Medium, sondern immer mehr als Erfüllungsgehilfe der Mächtigen.

9. November 2020 / 10:38 Uhr

Millionen für Medien machen sich bezahlt: „Krone“ feiert Nehammer für neuerliches Versagen

Heute, Montag, feiert die Kronen Zeitung den ÖVP-Innenminister mit dem Titel „Nehammer will gegen radikale Kundgebungen vorgehen“. In Wahrheit verschliefen Karl Nehammer und seine Beamten einen für Sonntag geplanten Aufmarsch radikaler Islamisten, bis FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl den Innenminister und die Sicherheitskräfte aufweckte.

Kickl schlug Alarm

Kickl wird im Bericht der (jetzt anderen) Kronen Zeitung nicht einmal erwähnt. Dabei war er es, der am Sonntag Vormittag Alarm schlug. In einer Presseaussendung meinte er:

Die Spitze des Innenministeriums und die Wiener Polizeiführung dürften aus dem Terroranschlag am Montag nichts gelernt haben.

Grund dieser Feststellung: Kickl machte schockierende Hintergründe einer für Sonntag Nachmittag angekündigten Kundgebung radikaler Islamisten vor der französischen Botschaft in Wien öffentlich. Wie berichtet, bewarben diese Veranstaltung zwei Männer mit pakistanischem Migrationshintergrund in den sozialen Medien. Einer davon teilte in den vergangenen Tagen schockierende, gewaltverherrlichende Postings, der andere verbreitete eine hasserfüllte Rede.

Ahnungslose Geheimdienste

Von all dem haben die Geheimdienste von ÖVP-Innenminister Nehammer nichts gewusst? Brauchte es wirklich FPÖ-Klubobmann Kickl, um bei den Informationen auf neuesten Stand zu kommen, oder haben die Behörden einmal mehr falsche Einschätzungen getroffen?

Tatsächlich war die Demo „Gegen Mohammed-Karikaturen“ zunächst von der Wiener Polizei genehmigt worden. Von einer Polizei, deren Präsident Gerhard Pürstl zuletzt eine Demonstration im Zusammenhang mit Corona verhindern wollte. Kritische Bürger, die gegen die fragwürdigen Corona-Maßnahmen auf die Straße gehen, wollte Pürstl also nicht, aber für Dschihadisten, die in den sozialen Medien Gewalt verherrlichen, wurde quasi der rote Teppich ausgelegt.

Für Unfähigkeit in der Krone hofiert

Und das alles unter ÖVP-Innenminister Nehammer, der für seine Unfähigkeit von der Kronen Zeitung auch noch hofiert wird. Im Bericht ist kein Wort davon zu lesen, dass die sehr spät untersagte Anti-Frankreich-Demo aufgrund der Intervention von Kickl erfolgte. Stattdessen wird den Lesern kundgetan, dass Nehammer nun dafür sorgen will, „dass von radikalem Gedankengut getragene Versammlungen künftig von vornherein unterbunden werden“.

Profiteur des Medien-“Rettungspakets”

Kritischer Journalismus schaut anders aus. Aber wer kann es der Krone verdenken, ist sie doch eines der Blätter, die vom vielen Millionen Euro starken Corona-bedingten „Rettungspaket“ der Bundesregierung für Medien am meisten profitierte. In jedem anderen Staat mit halbwegs ordentlicher Medienkultur würde man schon längst den Rücktritt eines solchen Innenministers fordern, statt ihn für sein (fast) tägliches Versagen auch noch abzufeiern.

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