Wer glaubt, Probleme für Christen gäbe es nur in offiziell islamischen und kommunistischen Ländern und vielleicht in Schwellenländern wie Indien wird durch die Ausgabe für November des Magazins der deutschen Sektion der Menschenrechtsorganisation “Christian Solidarity International” (CSI) eines Schlechteren belehrt.
Gewalt mitten in Deutschland
Unter Berufung auf den Zentralrat der Armenier in Deutschland wird mitgeteilt, “dass bereits etliche von Armeniern betriebene Geschäfte und Unternehmen Ziel übergriffiger Aserbaidschaner wurden”. Junge Armenier berichteten, dass sie von Türken und Aserbaidschanern bedroht würden.
Kritisch wird in dem Magazin auf die mutmaßlich nächste Vizepräsidentin der USA, Kamala Harris, eingegangen. Dieser wird vorgehalten, sich bereits im Jahre 2018 gegen die Tätigkeit von Katholiken an US-Gerichten ausgesprochen zu haben.
Gleichzeitig wird die zu Lasten dortiger Christen, Jesiden und Mandäer gehende einseitige Irak-Berichterstattung der britischen Rundfunk- und Fernesanstalt BBC unter Berufung auf den chaldäischen Erzbischof von Erbil, Basha Warda, thematisiert.
Licht und Schatten in Syrien
Ein ambivalentes Bild ergibt sich weiterhin in Syrien. Dort unterstützt CSI in der nach den bedeutenden Erfolgen der Regierungstruppen nun wieder sicheren Stadt Homs ein Tageszentrum für geistig behinderte Kinder und junge Erwachsene. In Zusammenarbeit mit christlichen Ordensleuten schreitet der Wiederaufbau nach dem Sieg über die Islamisten voran.
Ein Hoffnungszeichen ist sicher auch, dass es im Bereich der Landwirtschaft wieder aufwärts zu gehen scheint. Die von islamistischen Extremisten angerichteten Verwüstungen wirken aber nach.
Seinerseits hat der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche, Mor Ignatius Aphrem II, in einem an den Generalsekretär der Vereinten Nationen gerichteten Brief die ständige Unterbrechung der Wasserversorgung “durch die türkische Besatzungsarmee und mit ihr verbündete Terrorgruppen als offenen Verstoß gegen Menschenrechte gebrandmarkt”. Der mutige Kirchenmann ließ sich zusammen mit der offiziellen Fahne des syrischen Staates von Präsident Assad und nicht mit irgendeiner Darbietung der “Rebellen” fotografieren.
Blick nach Myanmar
Eigens wird in der Ausgabe auf den im Westen gerne übersehenen Leidensweg von Angehörigen der christlichen Minderheit in Myanmar, dem früheren Burma, hingewiesen. Dazu wird festgestellt:
Im Westen ist das Leid der heimatlosen Christen Myanmars völlig unbekannt und wird verschwiegen.
Die Regierungsübernahme durch die im Westen so bejubelte Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat das Leid betroffener Christen nicht beendet. Auch hier hilft CSI so gut es geht. Dies geschieht gerade, indem die Ausbildung von Kindern aus christlichen Familien unterstützt wird.