Eine medizinische Studie aus den USA bringt einen neuen gesundheitspolitischen Aspekt in die Diskussion rund um die Coronavirus-Pandemie und ihre Auswirkungen. So könnte laut Studienautoren aus den USA eine entsprechend vorhandene Luftverschmutzung in einer Region eine Erkrankung an Covid-19 verschlimmern.
Konkret geht es um die Auswirkung einer jahrelangen Feinstaubbelastung bezüglich der Todesrate von Covid-19-Patienten. Bereits zu Beginn der Coronavirus-Pandemie gab es dazu Hinweise, etwa aus stark betroffenen Regionen in Oberitalien im heurigen Frühjahr.
Untersuchungen in 3.089 US-Bezirken
Die Johns Hopkins University hat entsprechende Untersuchungen bezüglich Coronavirus-Pandemie und Übersterblichkeit geführt. Forscher von der Harvard T.H. Chan School of Public Health haben in ihrer aktuellen Studie alle Daten der Johns Hopkins University aus insgesamt 3.089 US-Bezirken ausgewertet, die bis zum 18. Juni erfasst wurden.
In 1.244 davon habe es bis zu diesem Tag keinen einzigen registrierten Covid-19-Todesfall gegeben. Unter anderem untersuchten die US-Forscher den Zusammenhang zwischen den Todesraten in den einzelnen Bezirken und der dortigen Feinstaubbelastung in den Jahren 2000 bis 2016, und zwar durch Partikel, die kleiner als 2,5 Mikrometer sind.
Hohe Covid-19-Todesrate in Italien mit Studie erklärbar
Tatsächlich zeigte sich eine interessante statistische Korrelation: Nur ein Mikrogramm mehr Feinstaub pro Kubikmeter ging mit einer Steigerung der Todesrate um elf Prozent einher. Diese erfasste Korrelation könnte etwa erklären, warum im Frühjahr in der Lombardei und in der Emilia Romagna extrem viele Menschen an (oder mit) Covid-19 gestorben sind.
In den beiden italienischen Provinzen ist die Atemluft im europäischen Vergleich besonders schmutzig. Von diesem Zusammenhang berichteten italienische Forscher bereits im April. Zu einem ähnlichen Schluss kam auch eine niederländische Covid-19-Studie im Sommer.