Mit dramatischen Worten wendet sich der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan aufgrund des Bürgerkriegs in Berg-Karabach über die Medien an die Europäer. Sollten Europa und die internationale Staatengemeinschaft die geopolitische Situation rund um den Konflikt in Berg-Karabach nicht korrekt bewerten, dann würde ein schreckliches Zukunftsszenario drohen.
Hintergrund ist das Engagement der Türkei und türkischer Söldner im aufgeflammten Bürgerkrieg in der Region. Der 45-jährige Ex-Journalist und Ex-Revolutionär Paschinjan sieht die Türken schon bald wieder vor der österreichischen Hauptstadt Wien und nimmt hier bewusst Anleihen aus der europäischen Geschichte im 16. und 17. Jahrhundert.
Will Erdoğan Genozid an Armeniern vollenden?
Nach der Überzeugung des mit absoluter Mehrheit regierenden Paschinjan sei die Türkei nach 100 Jahren in die Region des Südkaukasus zurückgekehrt, um den Völkermord (Genozid) an den Armeniern fortzusetzen, der im Herbst 1915 stattgefunden hat.
Dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan wirft Armeniens Regierungschef eine fortgesetzte imperialistische Politik vor, die weit über den aktuellen Konflikt im Südkaukasus hinausgehe. Er nennt dabei Syrien, den Irak, Libyen und den Mittelmeerraum.