Mit dem kürzlich ausgebrochenen Krieg in der Konfliktregion Berg-Karabach entzündet sich ein neues Pulverfass an den Frontlinien zwischen Islam und Christentum. Nach schweren Kämpfen mit zahlreichen Toten und Verletzten haben sowohl Aserbaidschan als auch Armenien das Kriegsrecht ausgerufen. Der aserbaidschanische Staatschef Ilham Aliyev und der armenische Regierungschef Nikol Paschinjan hatten in ihren beiden Staaten jeweils den Kriegszustand ausgerufen.
Das islamisch geprägte Aserbaidschan soll bereits am frühen Sonntagmorgen eine Militäroperation gegen Berg-Karabach gestartet haben. So sei unter anderem die Hauptstadt von Berg-Karabach, Stepanakert, beschossen worden sein.
Armenien kontrolliert islamisches Berg-Karabach seit 1994
Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1990 erklärten sich die Armenier in der Region Berg-Karabach zur unabhängigen Republik und lösten sich vom moslemischen Aserbaidschan. Es folgte ein blutiger Bürgerkrieg, der 40.000 Tote und rund eine Million Vertriebener auf beiden Seiten zur Folge hatte.
Seit 1994 herrscht nun ein Waffenstillstand und armenische Truppen kontrollieren Teile des Landes. Dieser Zustand ist für das islamische Aserbaidschan seit vielen Jahren untragbar. Geopolitische Experten sind gespannt, wie sich Russland und die Türkei hier endgültig positionieren. Armenien setzte bisher auf Russland als Schutzmacht, Aserbaidschan hat die Türkei als verbündeten islamischen Bruderstaat.