Italienweit wird im laufenden Regionalwahlkampf fleißig um die Wählerstimmen geworben. Denn am Sonntag und Montag wird in sieben Regionen ein neuer Landtag gewählt. Unzensuriert berichtete über den Wahlkampf der linken und rechten Parteien und ihre Chancen.
Auch wenn in Südtirol selbst nicht gewählt wird, so geriet jetzt die Schwesterpartei von Kanzler Sebastian Kurz, die Südtiroler Volkspartei (SVP), die seit Jahrzehnten die politische Verantwortung für den südlichen Teil Tirols trägt, dennoch in den Wahlkampf.
Volkspartei als Wahlhelfer der Linken
Stefano Bonaccini von den Linksdemokraten (PD), Präsident der tiefroten Region Emilia-Romagna, war in der Landeshauptstadt Bozen zu Gast. Bei der Abschlusskundgebung der Genossen gesellte sich ein hoher Gast dazu, mit dem niemand gerechnet hat: Südtirols bürgerlicher Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Sogar die sonst regierungstreue Tageszeitung Dolomiten bezeichnete dessen Auftritt als „ungeschickt“. Schärfer gingen SVP-Parteikollegen mit ihrem Frontmann ins Gericht: „fahrlässig“, „unüberlegt“ oder „eigenartig“ kommentierten sie diese unnötige Wahlkampfunterstützung für die Linksdemokraten. Kritik hagelt es von allen Seiten.
Linke Sympathien kein Einzelfall
Schon bei den italienischen Parlamentswahlen 2018 hatte sich die SVP mit den Linken gemein gemacht und war mit dem PD ein Wahlbündnis eingegangen. Damals hatte die deutsche Opposition, die selbst nicht angetreten war, ihre Wähler aufgerufen, aus Protest ungültig zu wählen. Mit einem Rückgang der Wahlbeteiligung von sagenhaften 13 Prozent stellten die Südtiroler klar, dass sie von der Anbiederung der SVP an die Linke zwecks Machterhalts nichts hielten.
Doch die SVP lernt nicht dazu. Mit seinem Auftritt als Wahlhelfer der Linken hat Kompatscher den Schwarzen jedenfalls wieder einen Bärendienst erwiesen.