Unzensuriert hat mehrmals darüber berichtet, dass nicht alle Eltern, die während der Corona-Krise Ausgaben für ihre Kinder hatten, im September 2020 den Kinderbonus der schwarz-grünen Bundesregierung erhalten haben. Dies nämlich dann nicht, wenn der Anspruch für die Familienbeihilfe nicht mehr gegeben war. Wie viele Kinder wenige Monate vor dem September keinen Anspruch mehr hatten, konnte Ministerin Christine Aschbacher (ÖVP) bei einer Pressekonferenz nicht nennen. Sämtliche Zahlen – etwa wie viele Kinder pro Bundesland profitierten oder wie vielen Kindern im Ausland der Bonus gewährt wurde – hatte die Ministerin griffbereit. Nicht aber, welche Eltern den Bonus nicht erhalten haben. Der Ministerin hätten auch schon Eltern geschrieben, die sich bei ihr bedankt hätten, meinte sie freudig zu berichten. Die Beschwerden von Eltern, die durch die Finger schauten, dürften wohl im Nachrichtenfilter gelandet sein…
Auch Medienanfrage per E-Mail nicht beantwortet
Auch auf eine Medienanfrage, die per E-Mail an ihre Presseabteilung geschickt wurde, reagierte die Ministerin nicht. Die Anfrage landete wohl in einem „Journalisten-Filter“. Die schweigsame ÖVP-Politikerin wird nun aber Zahlen nennen müssen, nachdem die freiheitliche Nationalratsabgeordnete Rosa Ecker eine parlamentarische Anfrage eingebracht hat. Die FPÖ-Politikerin war bereits in der Vergangenheit in dieser Sache mit Anfragen dahinter. Detailliert mit 27 Fragen will Ecker nun unter anderem wissen, in welchen Monaten wie viele Kinder jeweils bis zum August einen Anspruch auf die Familienbeihilfe hatten, aber dann nicht mehr.
Die Fragen zielen außerdem auch darauf ab, für viele Kinder, die erst kurz vor dem September 2020 auf die Welt gekommen sind und die Eltern noch keine großen Ausgaben haben konnten, der Kinderbonus bezahlt wurde. In zwei Monaten müssen die Fragen beantwortet werden. Und zur Erinnerung: Der deutsche Kinderbonus beträgt zwar nur 300 Euro, statt 360 Euro. Allerdings haben alle Kinder einen Anspruch, die zumindest für ein Monat im Zeitraum 2020 einen Anspruch auf das deutsche Kindergeld (das gleichartig zur österreichischen Familienbeihilfe ist) hatten. Warum Österreich sich nicht Deutschland zum Vorbild genommen hat, bleibt mehr als fraglich.