Am Anfang der Coronavirus-Pandemie wurde Israel als Vorzeigemodell gepriesen, weil es ohne Wenn und Aber einen radikalen Lock Down und harte Zwangsmaßnahmen gesundheitspolitisch umsetzte. Mittlerweile ist die Covid-19-Strategie von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seiner Regierung am Rande des Scheiterns.
Vor diesem Hintergrund haben sich jetzt insgesamt 90 wissenschaftliche Top-Experten für den schwedischen Weg in der Pandemiebekämpfung ausgesprochen. Auf Lock Downs und ähnliche Mittel soll in Zukunft verzichtet werden, da der gesellschaftliche und ökonomische Preis zu hoch sei.
Professor Udi Qimron leitete Meinungsumschwung ein
An der Spitze der akademischen Bewegung gegen die Zwangsmaßnahmen von Netanjahu und Co steht Professor Udi Qimron, Leiter der Abteilung für Klinische Mikrobiologie und Immunologie, Medizinische Fakultät der Universität Tel Aviv. Er hatte vor Wochen gemeinsam mit dem jüdischen Stanford Professor Michael Levitt in einem Artikel in der Zeitung Haaretz erstmals für eine „Wendepolitik“ bei den Maßnahmen im Sinne des schwedischen Weges geworben.
Mittlerweile haben sich die prominentesten Ärzte und Wissenschaftler Israels dieser Bewegung angeschlossen. In öffentlichen Aufrufen und Medienkampagnen soll die Regierung Netanjahu dazu bewegt werden, die bisherige Covid-19-Politik zu ändern und auf die erfolgreiche Schweden-Strategie umzuschwenken.
Experten zweifeln auch israelische Impfstrategie an
Aber nicht nur die Zwangsmaßnahmen mit Lock Down und Maskenpflicht werden von der Wissenschaftergemeinschaft massiv angezweifelt. Auch die seit Monaten verfolgte Impfstrategie Israels wird von den Experten kritisch beäugt. So diagnostizierten die Experten mangelnde Gewissheit über die Wirksamkeit und Sicherheit eines Impfstoffs angesichts der bisherigen Fortschritte auf diesem Gebiet. Gleichzeitig nennen sie die gegenwärtige Hysterie über Covid-19 gänzlich unnötig und sozial schädlich.