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Wiener Staatsoper

Der neue Staatsoperndirektor Bogdan Roščić, von ursprünglich roten Gnaden, weiß, wie man sich auch bei der schwarz-grünen Regierung beliebt macht.

27. August 2020 / 00:27 Uhr

Was für ein Auftakt: Neuer Staatsoperndirektor untersagt „Bravo“-Rufe

Die Corona-Krise treibt seltsame Blüten. Aktuell in der Wiener Staatsoper, Österreichs letztem Kulturhaus von internationaler Bedeutung, das im September nach dem Corona-Stillstand endlich wieder seine Pforten öffnet.

Irrwitzige Corona-Regeln

Doch halt! Wer in die Oper gehen will, muss sich an die Covid-19-Regeln der Staatsoper halten. Und eine davon heißt wörtlich:

So schwer es auch fällt: Verzichten Sie auf Bravo-Rufe und applaudieren Sie dafür umso lauter.

Damit wird der Lächerlichkeit die Krone aufgesetzt. Der Kulturbetrieb macht sich zum Hofnarren der schwarz-grünen Regierung – und das unter einem Operndirektor von roten Gnaden.

Serbe ohne Berufserfahrung

Denn die Saison 2020/21 verantwortet der neue Direktor Bogdan Roščić. Geboren 1964 in Belgrad und wohnhaft seit 1974 in Linz, war er Programmdirektor von Ö3 mit den Schwerpunkten Popmusik, aktuelle Information und Comedy, wurde 1993 Musikchef und 1996 Senderchef von Ö3.

Unter der ersten schwarz-blauen Regierung verließ er Österreich, aus welchem Grund auch immer. Das machte ihn für den Posten des künftigen Staatsoperndirektors, den 2016 als Regierungspartei die SPÖ vergab, jedenfalls interessant.

Eine verbleibende Möglicheit sich zu artikulieren

Erfahrung bringt Roščić für den Posten nämlich keine mit. Er war noch nie in einer Theateradministration tätig und hat folglich auch weder ein Theater, ein Konzerthaus oder eine Oper geleitet. Doch mit dem Untersagen von Bravo-Rufen macht er sich jedenfalls Liebkind bei Österreichs Mitte-links-Regierung. Bleiben dem Publikum dann wohl nur die Buh-Rufe übrig.

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