Der Konflikt zwischen den NATO-Partnern Griechenland und der Türkei scheint zunehmend zu eskalieren. Grund dafür sind Streitigkeiten zwischen Ankara und Athen im Zusammenhang mit Gebietsansprüchen im östlichen Mittelmeer. Grundlage der Streitigkeiten sind Erdgas-Vorkommen, auf die beide Staaten Anspruch erheben.
Der griechische Außenminister Nikos Dendias fordert jetzt EU-Sanktionen gegen die Türkei, um klare Verhältnisse zu schaffen. Beim deutschen Außenminister Heiko Maas verlieh er seinem Vorschlag gegen Sanktionen gegen die „neo-osmanische Ideologie“ der Türkei Nachdruck.
Griechische Souveränität fällt mit EU-Außengrenzen zusammen
Dendias forderte ein Ende des „grenzenlosen Expansionismus“ durch den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und die Türkei. Für Athen fällt die griechische Souveränität mit den EU-Außengrenzen zusammen. Deshalb erwartet man sich von der EU-Kommission und den EU-Mitgliedstaaten bei der Athener Regierung auch eine entsprechende Solidarität.
Aktuell sucht das türkische Forschungsschiff “Oruc Reis”, begleitet von Kriegsschiffen, nach möglichen Gas-Vorkommen südlich der türkischen Küste. Die Regierung in Ankara argumentiert, dass das Meeresgebiet zum türkischen Festlandsockel gehört. Bereits in den vergangenen Monaten kam es zu Spannungen wegen einer Erdgas-Pipeline auf europäischem Festland.