Eigentlich gibt es seit Otto von Bismarcks Zeiten in Deutschland die Trennung von Kirche und Staat. Trotzdem mischen sich gerade linke Gruppierungen innerhalb der Kirche gerne in die Wahlkämpfe ein. So nun auch bei der anstehenden Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen.
Wahlempfehlung: Nicht die AfD!
Mehrere katholische Verbände im Bistum Aachen haben eine Empfehlung herausgegeben, nicht für die AfD zu stimmen. Auf entsprechenden Plakaten heißt es laut domradio.de: “Wir wählen! NICHT die AfD!” Grund des Aufrufs sei angeblich eine intensive Auseinandersetzung mit Programmatik und Praxis dieser Partei.
Die Verbände hätten dort “einen Widerspruch zu den christlichen Werten” sowie “rechte Hetze, Populismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit” entdeckt. Dagegen wolle man ein Zeichen setzen, heißt es in einer Stellungnahme des Diözesanverbänderats. “Wir wollen nicht, dass Rechtsextreme und menschenfeindliche Parteien in unseren Rathäusern etwas zu sagen haben.”
Kulturkampf um die Deutungshoheit
Die Plakate zeigen eine bunte Karte des Bundeslands Nordrhein-Westfalen. Darüber steht: “Katholische Verbände im Bistum Aachen für eine bunte und tolerante Gesellschaft.” Der Diözesanrat wolle mit der Kampagne auch Stellung nach innen beziehen und “allen den Rücken stärken, die sich Anfeindungen von rechts ausgesetzt sehen”.
Die Organisation spricht von einem “Kulturkampf um die Deutungshoheit von Begriffen wie Tradition und Heimat”, der “voll eingesetzt” habe. Die AfD stehe laut katholisch.de aus Sicht der Verbände angeblich für “eine nationalistische und rassistische Umdeutung der Werte”, dem sich die katholischen Gruppen entgegenstellen möchten.
Mit flächendeckendem Einzug wird gerechnet
Diözesanräte sind Zusammenschlüsse von Laien auf Diözesenebene, vergleichbar mit Pfarrgemeinderäten auf Gemeindeebene. Daraus werden auch Mitglieder des sogenannten Zentralkomittees der deutschen Katholiken gewählt, einer katholischen Laienorganisation, die genauso wie das Bistum Aachen als sehr weit links stehend gilt.
Die Kommunalwahl findet am 13. September statt. Die nordrhein-westfälische AfD rechnet mit einem erstmaligen flächendeckenden Einzug in Kreistage und Stadträte. Die AfD ist übrigens die einzige Gruppe, gegen welche die linken Kirchenleute Werbung machen. Weder gegen die Rechtsnachfolgerin der Mauerschützenpartei SED noch gegen die in NRW starke Bewegung der rechtsextremen türkischen Grauen Wölfe spricht man sich dort aus.