Immer neue Indizien zum Scheitern der Mattersburg-Bank kommen an die Öffentlichkeit. Wie das Nachrichtenmagazin profil in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, hatte die heimische Bankenaufsicht bereits im Jahre 2015 Kenntnis über ein dubioses Kreditportefeuille in der Commerzialbank Burgenland AG (CMB). Grundlage war eine anonyme Anzeige im Juni 2015 an die Finanzmarktaufsicht und die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) über Kreditvergaben im Umfeld des Bankvorstands in der CMB.
So sollen CMB-Vorstandsvorsitzender Martin Pucher und zwei weitere Kollegen ein Kreditvolumen von nicht weniger als 50 Millionen Euro als „Vorstandsangelegenheiten“ höchstpersönlich betreut haben. Diese umfangreiche Kreditsumme soll unter dem einheitlichen Code „58“ in den Büchern der Bank geführt worden sein. Die Nationalbank wurde damals informiert, konnte die Angelegenheit aber nicht aufklären.
Kreditnummern ohne Filialzuordnung
Neben der Verwendung des Codes „58“ sollen auch keine ansonsten üblichen Kürzel für Filialen bei den Kreditnummern zugeordnet bzw. bei der Verwaltung vorangestellt gewesen sein. Und die Vor- und Nachnamen der mutmaßlichen Kreditnehmer wurden im Unterschied zum normalen System in Großbuchstaben geschrieben.
Darüber hinaus berichtet das profil, dass auch der Jahresabschluss 2019 kurz vor der Fertigstellung gewesen sein soll, bevor die Aufdeckung der jetzt bekannten Unregelmäßigkeiten und mutmaßlich kriminellen Vorgänge dieses Projekt auf den letzten Metern gestoppt hat.