Das „Berater-Unwesen“ feiert auch unter Schwarz-Grün fröhliche Urstände. Jetzt soll die Agentur eines ehemaligen Hillary Clinton-Beraters im Justizministerium werken. Die grüne Justizministerin Alma Zadić soll jetzt eine Agentur für politische Kommunikation engagiert haben. Es handelt sich laut einem Bericht der Tageszeitung Kurier um die Wiener Agentur Pick & Barth. Medienberater Josef Barth ist ehemaliger Profil-Journalist.
Sein Partner Yussi Pick ist eine schillernde Figur in der Wiener Agenturszene. Auf der Homepage der Agentur verweist er unter anderem auf seine Kampagnen-Erfahrung in den USA und bei den dortigen Demokraten:
Er war als einziger Europäer im Digital Organizing Team im Hauptquartier der Hillary Clinton Kampagne und in den Midterms 2018 verhalf er der Demokratischen Senatskandidatin Jackie Rosen zum Wahlsieg. Vor der Gründung seiner eigenen Agentur war er unter anderem bei Blueprint Interactive und Joe Trippi, dem Online Campaigning Pionier und Wahlkampfmanager von Howard Dean im Präsidentschaftswahlkampf 2004.
Was tut eigeentlich die Pressestelle des Ministeriums?
Eine Stellungnahme aus dem grün geführten Justizministerium lautet, dass man mit der Agentur Pick & Barth die Medienarbeit weiter “professionalisieren” möchte. Laut Kurier hat die Agentur die Justiz „bereits mehrfach in Kommunikationsagenden beraten“.
Dass Zadić im Justizressort offensichtlich dringende „Kommunikationsberatung“ benötigt, zeigen die laufenden Diskussion um verschiedene Justiz-Causen, etwa die Person des umstrittenen ÖVP-nahen Strafsektionschefs Christian Pilnacek.oder auch die Differenzen zwischen Innen- und Justizministerium in der “Causa Ibiza”.
Steuerzahler fragen sich allerdings, was die im Ministerium angesiedelte Presseabteilung tut. Sind dort etwa keine Profis am Werk? Und wann ja, warum? Und was kostet der Einsatz von Pick & Barth für wie lange zusätzlich? Das schreit ja förmlich nach einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ…